Lobenberg: Nur 30hl/ ha geerntet. Im Besitz der Rothschilds (Lafite). Schwarz, wie gewohnt bei Evangile, Platz lassend für einen leicht violetten Rand. Immense Schwarzkirschennase. Rote Kirsche kommt durch. Feine Himbeere, Rosenblätter, viel Wucht, viel Charme, aber auch Rasse zeigend. Alles einnehmend, berauschend. Ein kleiner Hauch von Alkohol steigt mit hoch. Dann kommt kubanischer Tabak, reife Pflaume, Mango, Kakao, Praline und immer wieder satte Schwarzkirsche, letztlich dann unterlegt von ein wenig Brombeere. Im Mund satte schwarze Frucht mit brillanter, intensiver Fruchtsäure, die sich bis in ein langes Finale zieht. Jetzt kommt Lakritze dazu, und zwar ziemlich massiv, Süßholz. Schwarzkirsche, Brombeere, gelbe Frucht, süße Mango. Sehr komplex, viele Facetten zeigend. Immens langer Nachhall. Sehr salziges, mineralisches Finale. Ein irrer Wein in einer Intensität, wie es nicht viele gibt in diesem Jahr. Das Tannin ist unglaublich hoch aber butterweich. Ein Eindruck der auch 2009 schon da war, in diesem Jahr kommt einfach nur nochmal dieses Plus an Tannin, Säure, Alkohol und Glyzerin dazu. Alles auf einem etwas höheren Level, aber insgesamt qualitativ dem 2009er entsprechend. Ganz leicht stört der hohe Alkohol, aber sicherlich einer der großen Weine des Jahres. Was ihn so spannend macht im Mund, ist die Rasse die ihm die Cabernet Franc zugibt. Das ist die rote Frucht, das ist das Singende, das ist das Hochmineralische. Ein großer Evangile! 99-100/100