Lobenberg: 75 CS, 23% Merlot, 2% CF. Wird zu 60% in neuem Barrique ausgebaut. Fast schwarz, violetter Rand. Weniger Fett, aber noch mehr Druck in der Nase als der aus gleichem Haus stammende Langoa Barton. In der Nase nicht Richtung Pomerol, eher zu Cos d'Estournel unterwegs, immens schwarzfruchtige Kraft mit toller Gewürzunterlegung. Schwarzkirsche, Blaubeere, noch mehr Brombeere, auch hier Lorbeer und Flieder, ja, sogar Rosenblätter. Ein Hauch Exotik, Orangenschale und Moschus, erdige Würze, aufgebrochener Lehmboden. Sehr viel komplexerer Mund als Langoa, auch kraftvoll satte, rote Frucht neben dem Strauß der schwarzen Waldbeeren, poliertestes Tannin in fast dicker Form, ein Wein zum Kauen und Löffeln. Nie bitter, immer üppig, samtig dicht, großes Spiel, immer neue Facetten zeigend, unendlich rassig dabei. Schiebt so ungeheuer muskelbepackt immer nach vorne, eine so nicht erwartete Klasse. Ganz anders als der viel klassischere 2005er, aber nicht weniger groß, wird als Unikat in die Geschichte Leoville Bartons eingehen. Ein schwarzer Riese. 95-97/100