
Chateau Leognan 2024
- 2
- Cabernet Sauvignon 70%, Merlot 28%, Petit Verdot 2%
- 5
- rot, trocken
- 12,5% Vol.
- Trinkreife: 2028–2046
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- strukturiert
- pikant & würzig
- saftig
- 3
- Lobenberg: 93–94/100
- Tim Atkin: 92/100
- Gerstl: 18/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüller / Importeur:
Chateau Leognan, 88 Chemin du Barp, 33850 Léognan, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 79 kcal / 330 kJ Kohlenhydrate 1,2 g Zucker 0,2 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Eiweiß, Salz

In der 6er Holzkiste erhältlich
Wenn Sie 6 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.

Heiner Lobenberg über:
Chateau Leognan 2024
/100
Lobenberg: Die Assemblage besteht 2024 aus 70 Prozent Cabernet Sauvignon, 28 Prozent Merlot und zwei Prozent Petit Verdot. Der Wein hat 12,6 Volumenprozent Alkohol. 36 Hektoliter pro Hektar Ertrag. Insgesamt gibt es nur 15.000 Flaschen von diesem Wein in 2024, normalerweise 20.000. Viel Verlust durch Mehltau. Extrem sauberes Lesegut, das Weingut kann mit den Problemen eines Jahrgangs sehr schnell umgehen, egal ob nachmittags, abends oder am Wochenende – hier wird immer rechtzeitig gespritzt und immer rechtzeitig im Weinberg gearbeitet. Das ist in größeren Weingütern schwieriger. Dunkles Rubinrot. Sehr duftige Nase, parfümiert, reif und süß, so wie es schon beim direkten Nachbarn Domaine de Chevalier war. So ist das Ergebnis bei solchen Winzlingen in 2024 oft deutlich besser als bei ganz großen Weingütern. Diese charmante süße Nase ist eine unglaubliche Freude, eine warmherzige, charmante Offenbarung. Nicht nur satte rote Kirsche, sondern auch fast parfümiertes Cassis und rote Johannisbeere. Aber alles süß, feine Milchschokolade und Nougat dazu, das Ganze mit Spuren von Flieder, Moschus und weiteren süßen Blüten unterlegt. Total verspielt! Der Mund mit viel leckerer roter Kirsche und etwas roter Johannisbeere. Schlanker als 2023 im Mund, definitiv. Die Tannine sind seidig und elegant, der Wein hat eine mittlere Länge und eine feine Salzspur. Das geht mehr in die Finesse und zur verspielten Feinheit als zur Kraft. Eine kleine tänzelnde Schönheit, ohne ein ganz großer Wein zu sein. Das macht viel Freude und wird schon in zwei, drei Jahren sehr zugänglich sein. Ein schickes Leckerli! ***. Die reine Fläche von Château Léognan ist 1989 gepflanzt worden, sie umfasst nur sechs Hektar. Die Reben stehen direkt neben jenen der Domaine de Chevalier. Bisher waren sie Bestandteil des Erstweins von Chevalier. Hier stehen 10.000 Stöcke pro Hektar, der Ertrag ist mit unter 500 Gramm Trauben pro Rebe extrem gering. Diese Dichtpflanzung ist State of the Art. Der Besitzer des Château Léognan hat das Weingut vor einigen Jahren gekauft, die Weinberge werden biologisch bearbeitet, sind aber noch nicht zertifiziert. Allerdings sind sie bereits in dem von Landwirtschaftsministerium aufgesetzten HVE3-System aufgenommen und damit in Sachen Umweltjonformität zertifiziert. Die sechs Hektar kamen an den Besitzer, weil der Verkauf des Weinguts an die Domaine de Chevalier nicht zu Stande kam, da diese nur an den Weinbergsflächen, nicht aber an den 80 Hektar Wald und Wiesen interesseiert war. Der neue Besitzer hat alles zusammen gekauft und bewirtschaftet nun auch diese sechs Hektar Top-Reben mit über 30 Jahren Rebalter nach biologischem Vorbild im Weinberg und im Keller. Spontan im Beton vergoren und dann der Ausbau in französischer Eiche für 14 Monate, 50 Prozent Neuholz.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

/100
Tim Atkin über: Chateau Leognan
-- Tim Atkin: Closed and tight aroma with some spices from oak already and brooding black fruit underneath. Lots of palate flooding black fruit flavours in the mouth with blackcurrant pastille and sweet mint. Fresh but ripe tannins and a long finish. This is a very good example of success in the vintage and will be providing pleasure in the mid to long term and possibly even earlier than that. Really well done.

/20
Gerstl über: Chateau Leognan
-- Gerstl: Herrliche Frucht, schwarze Beeren, wirkt unglaublich raffiniert, ein burgundisch filigranes Parfüm, dieser superfeine Duft zeigt eine sagenhafte Vielfalt. Da fühle ich mich im Burgund, superfeine Tannine, herrlich saftiger, zartschmelzender Gaumen, köstlich süss, delikate vielschichtige Aromatik, der Wein schwebt förmlich über den Gaumen, füllt ihn mit sinnlichen Aromen, die pure Eleganz, eine betörende Delikatesse, schon dieses Fassmuster ist einfach Hochgenuss. (mg)
Leognan
Diese im Jahre 1989 gepflanzten sechs Hektar stehen direkt neben der Domaine de Chevalier, denn sie waren bisher Bestandteil des Erstweins und somit in der Bearbeitung der Domaine de Chevalier. 10.000 Stöcke pro Hektar. Unter 500 Gramm Ertrage je Pflanze, state of the art. Die Familie Bernard von...
