Lobenberg: Das Chateau Le Rey besteht aus einem Erst- und einem Zweitwein. Der Les Roucheuses ist einfach aus den älteren Reben. Über 30 Jahre sind die, aber hier gibt es zum Teil auch noch wurzelechte Reben und der Untergrund besteht komplett aus Kalkstein, während der Zweitwein auch Sand- und Kieselemente enthält. Auch der Erstwein war von 30-40% Frostverlust betroffen. 80% Merlot und 20% Cabernet Franc. Der Les Rocheuses ist eindeutig der dichtere, konzentriertere Wein. Fast wuchtig, aber ohne Härte. Ganz weiches, buttriges Tannin und dichte, pflaumige Frucht mit einem Hauch Erdbeere und Himbeere darunter. Weich, rund, schmeichelnd. Im Mund satte rote Frucht. Sauerkirsche, frische Zwetschge. Dann kommt satt Schlehe dazu. Fast auch ein bisschen Grapefruit. Salz, Milchschokolade, aber sehr frisch bleibend, sehr rotfruchtig. Druckvoll, aber mit tollem Tannin. Keine Ecken und Kanten. Nur Länge, nur Salz, nur Mineralik und so lecker dabei. Nur eben anders als andere Castillons wie z.B. Clos Puy Arnaud hat der Le Rey ähnlich wie Clos Louie einen unglaublich druckvollen, spannenden Körper. Castillon hat es gut getroffen in diesem Jahr. Den nach den Frostverlusten, ist das Übriggebliebene schon ziemlich gut. Und gerade die Castillon-Weine, die oben auf dem Plateau liegen, haben überragende Ergebnisse gebracht. 93-94/100