Le Pin: Chateau Le Pin 2024

Chateau Le Pin 2024

Holzkiste

Zum Winzer

98–100
100
2
Merlot 100%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2048
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 98–100/100
Weinwisser: 98–99/100
Vinum: 98/100
Markus Del Monego: 97+/100
Falstaff: 97/100
Gerstl: 19+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pomerol
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Le Pin 2024

98–100
/100

Lobenberg: 100 Prozent Merlot. Ausgebaut wird der Wein in 65 Prozent neuen und 35 Prozent gebrauchen Barriques. Der Ertrag lag bei 29 Hektolitern pro Hektar. Totale Säure 3 Gramm, der pH-Wert liegt bei 3,72. Le Pin ist meist der feinste Wein Pomerols, meist sogar des gesamten Bordelais, weil es so eine Art Conti von Romanée-Conti ist. Das liegt speziell an diesem Terroir. 100 Prozent Merlot auf viel Sand und Kies über Lehm. Auch der 2024er ist da keine Ausnahme. Total auf roter Kirsche laufend, superfein und geschliffenen. Extrem elegant, das ist reinstes Burgund! Tänzelnde rote Kirsche mit ganz heller Lakritze und Milchschokolade. So spielerisch! Feine Himbeere dazu. Superber Schliff in der Nase… Auch der Mund ist eine einzige Delikatesse, unendlich fein und dramatisch in dieser schicken Aromatik! Ein Wein zum Träumen – große Burgundergläser bitte. Die unendliche Leichtigkeit des Seins… Jacques Thienpont zieht als Vergleich den Jahrgang 1988 heran, genau wie es auch bei Cheval Blanc gesagt wurde. Die klimatischen Bedingungen waren ähnlich, aber wir haben 2024 diese enormen Verbesserungen im Weinberg und im Keller. Also 1988 in Perfektion. Ich habe viele große Weine in 2024 probiert, am gleichen Tag war Château Lafleur sicherlich superb. Auch andere Weine habe ich bis 100 bewertet, aber diese traumhafte Feinheit eines Le Pin hat kein anderer erreicht. Das ist ultraschickes Burgund. Einer der Weine des Jahrgangs! ***. Château Le Pin ist ein winziges Weingut mit 2,8 Hektar von Jacques Thienpont in Pomerol, beste Lage neben Trotanoy und Enclos Tourmaline. Das Terroir besteht aus Kies und Sand in dicker Schicht. Der Lehm liegt sehr viel tiefer. Das heißt, nur die alten Reben erreichen die Lehmschicht mit der guten Wasserführung. Vinifiziert wird der Wein von Guillaume Thienpont von VCC.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

98–99
/100

Weinwisser über: Chateau Le Pin

-- Weinwisser: Unglaublich tiefgründiges würziges Bouquet, „Haschkekse“, heller Tabak, Wildkirsche und Black Currant. Am komplexen Gaumen mit samtiger Textur, engmaschigem Tanningerüst, unglaublichem Zug, bleibt sich wie immer treu. Im konzentrierten, nicht enden wollenden Finale schwarzbeerige Konturen, Kardamom und royale Adstringenz.

98
/100

Vinum über: Chateau Le Pin

-- Vinum: Mittleres Rubinrot; merklich vom Holz geprägte Nase, feine Würzigkeit, nussige Noten, Tabak, Mokka, Milchschokolade, darüber florale Noten, grosse Komplexität; saftiger Gaumen, hochelegant, weniger dicht als 2022, dafür mit einem Terroir-Ausdruck der schöner nicht sein könnte, knackige, rote Beeren, seidige Tannine die vom Anfang bis zum Ende unterstützen, stets präsent sind, nie dominieren, grossartige Säure, sehr langes Finale. Ausgezeichnet. vvWine & Vinum

Verkostungsnotiz
97+
/100

Markus Del Monego über: Chateau Le Pin

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue. Noble with refined fruit reminiscent of fine aromatic herbs, elegant berry fruit, raspberries and blackberries, subtle hints of oak and tobacco in the background. A whiff of violets. On the palate silky tannins, slightly restrained yet juicy fruit, a whiff of vanilla and discreetspiciness. Elegant body with fine persistence. Tastingbook.com

97
/100

Falstaff über: Chateau Le Pin

-- Falstaff: Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Nuancen von eingelegten roten Kirschen, ein Hauch von Gewürzen, zart nach Ribisel, tabakig, ein Hauch von Edelholz, filigranes Bukett. Saftig, elegant, süße Textur, reife Kirschen, reife Tannine, mineralisch und balanciert, bereits sehr verführerisch, verfügt über Charme und großes Trinkanimo.

19+
/20

Gerstl über: Chateau Le Pin

-- Gerstl: Das Jahr 2024 zeichnete sich durch eine gemäßigte Witterung aus, die für die kiesigen Böden von Le Pin besonders geeignet war. Ende März führte der allgemein milde und feuchte Winter zu einem raschen Austrieb. Trotz des gut kontrollierten Gesundheitszustandes vom Frühjahr bis zum Frühsommer ließ uns die spärliche Blüte eine kleine Ernte in Betracht ziehen. Der Sommer setzte sich mit gemäßigtem und häufig feuchtem Wetter bis Mitte Juli fort. Es folgten sechs herrliche Wochen mit warmem, trockenem und sonnigem Wetter. Ende August führte dieses günstige Wetter zu dem für eine gute Reifung des Merlot erforderlichen Wasserstress. Ab der zweiten Septemberhälfte, sobald die Trauben reif waren, haben wir die Parzellen innerhalb von neun Tagen sorgfältig und präzise geerntet. Dank des Klimas und der geringen Erträge des Jahrgangs ist der Le Pin 2024 ein aromatischer Wein mit dynamischer Fruchtigkeit, unterstützt von seidigen Tanninen reifer Merlots, die ihre ganze Frische bewahrt haben. Der Le Pin 2024 zeichnet sich durch eine hervorragende Eleganz aus, die durch die Ausgewogenheit, die Geschmeidigkeit und die Langlebigkeit seines Terroirs gekennzeichnet ist. Im Bouquet fallen sofort die noblen Röstaromen nach Kaffee auf. Dann zeigen sich die reifen und gleichzeitig frischen rotbeerigen Aromen mit Johannisbeere, Himbeere und Erdbeere. Etwas grüne Peperoni. Saftige Frucht mit Sauerkirsche am Gaumen. Köstliche wie diese bereits im Auftakt von einer köstlichen Extraktsüsse begleitet wird. Noble würzige und zart salzige Noten im Finale. Ein sehr eleganter und nobler Le Pin.

Mein Winzer

Le Pin

Auf einer winzigen Fläche entsteht in Pomerol eines der absoluten Spitzengewächse des gesamten Bordelais, dessen Name jeden Weinkenner in Ehrfurcht versetzt: Le Pin.

Chateau Le Pin 2024