Lobenberg: Die nur 2,5 ha des Weingutes liegen in der direkten Nachbarschaft von Feytit Clinet und Latour a Pomerol. Dieses Terroir bürgt für ungemein feine Weine, Le Moulin und die zuvor genannten Chateaus bestechen durch ihre burgundischen Eigenschaften. Eine Duftwolke steigt aus dem Glas. Feine Exotik, Orangenschale nebst Passionsfrucht. Unterlegt von schwarzer und viel roter Kirsche. Ein wenig Zimt und Nelke, Koriander, Thymian, Straßenstaub, feine helle Pralinen. Die Kirschen überollen aber immer wieder alles. Ätherisch, duftig, burgundisch und doch dicht. Eine richtige Duftwolke nimmt den Trinker mit. Im Mund setzen sich die Andeutungen der Nase fort. Der Wein ist extrem zart und doch hoch intensiv in der Frucht. Ein grandioser, fast dramatischer Spannungsbogen zwischen Säure und Süße, totaler Finesse und dichter Frucht. Viel rote Kirsche mit Sauerkirsche, Johannisbeere, zarte Walderdbeere und Waldhimbeere, alles immer rotfruchtig bleibend. Dazu kommt helle Erde, helle Schokolade, Staub, viel Salz. Bei diesem Mund ist das Eigenschaftswort „rassig“ angebracht. Seidige Tannine, kein Ehrfurcht gebietender Blockbuster-Wein, aber ein unglaublich Spaß machender, finessereicher Pomerol. Zur Erhabenheit fehlt ihm ein wenig Fleisch und Wucht, was ihm dann aber sicher wieder diese zarte verträumte Verspieltheit und seidige Komplexität näme. Ein toller Wein für Träumer und hintersinnige Genießer. 95+