Lobenberg: Normalerweise finde ich Lascombes scheußlich, denn der Wein ist immer total extrahiert und deshalb bitter. In 2018 ist Lascombes zwar auch wieder stark extrahiert, aber nun überhaupt nicht bitter, die Frucht ist so unglaublich reif, üppig, zeigt neben Brombeere eben auch viel süße Maulbeere, viel süße Lakritze, auch etwas konfitürig, Feige. Im Mund leichte Exotik, sehr süße schwarze Kirsche, dichter, schwarzer, nicht zu süßer Saft mit Schokotörtchen. Lecker, aber wuchtig. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Wein, wenn man ihm 10 Jahre Zeit gibt eine ausgesprochene Delikatesse wird. Lascombes ist 2018 ein bisschen auf den Spuren von Meyney aus St Estèphe und erstmalig seit unzähligen Jahren eine Empfehlung. Allerdings fehlt es ein wenig an Finesse, um in die vordere Reihe zu kommen. Der Wein ist nicht fein genug, aber in seiner schwarzen Wucht ohne Härte durchaus eine Empfehlung. 95-96/100