Lascombes: Chateau Lascombes 2eme Cru 2024

Chateau Lascombes 2eme Cru 2024

Zum Winzer

95–97
100
2
Cabernet Sauvignon 65%, Merlot 30%, Petit Verdot, Cabernet Franc
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2030–2052
Verpackt in: 3er OHK
9
tanninreich
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 95–97/100
Markus Del Monego: 96+/100
Suckling: 95–96/100
Galloni: 94–96/100
Falstaff: 94/100
Jane Anson: 94/100
Quarin: 94/100
Vinum: 94/100
Giuseppe Lauria: 94/100
Decanter: 94/100
Weinwisser: 93–95+/100
Colin Hay: 93–95/100
Jeb Dunnuck: 93–95/100
Gerstl: 18+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Margaux
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Lascombes 2eme Cru 2024

95–97
/100

Lobenberg: 65 Prozent Cabernet Sauvignon, 30 Prozent Merlot, der Rest Cabernet Franc und ein bisschen Petit Verdot. Die Lese fand 2024 in der letzten Septemberwoche bis zum 9. Oktober statt. 13 Volumenprozent Alkohol, der pH-Wert liegt bei 3,64. Das ist relativ tief für Lascombes und sorgt für hohe Säure und Frische. Ertrag 36 Hektoliter pro Hektar. Der Wein ist schwarz, fast undurchsichtig. Erstaunlich! Die Nase zeigt Lakritze, Schlehe, sehr viel rote Beeren und allgemein ziemlich viel Punch, Druck und Intensität. Die Nase ist nicht schwer oder üppig, aber hochintensiv, aromatisch und dicht. Im Mund hohe Mineralität ausstrahlend, sehr viel Salz, sehr zupackend. Sehr schöne Intensität mit sehr zurückhaltendem Holz, die Feinheit des Jahrgangs bewahrend, keinesfalls stark extrahiert. Die schwarzen Früchte dominieren. Schwarze Kirsche, aber immer wieder Salz und Karamelle. Dazu Cassis, Brombeere und Blaubeerschalen. Der Wein rollt immer wieder hoch und steht für über zwei Minuten... Ein Wein voller Spannung, Mineralität und Frische. Fast mit einer Chilischärfe ausgestattet. Ein extrem schicker Margaux mit seiner Balance, großen Harmonie, der dichten Aromatik und der Opulenz. Und dazu dem satten aber extrem seidigen Tannin. Das macht das Ganze zu einem hochinteressanten Wein. Eines der Highlights in der Appellation und einer der besten Lascombes ever! Dieser Wein gefällt mir verdammt gut. Sehr schicker Margaux mit hohem Cabernetanteil (einen Teil Merlot hat man separat abgefüllt um den Cabernetanteil hier zu erhöhen), sehr schicker, sexy leckerer Lascombes mit großer Klasse, zusammen mit Brane Cantenac DER Gegenspieler von Rauzan Segla in der zweiten Reihe hinter Margaux und Palmer! *** Lascombes hat geniales Terroir, eine perfekte Lage mit großartigen alten Reben. 110 Hektar, es werden hier 300.000 Flaschen produziert. Also eines der größten Weingüter am linken Ufer. In seiner Ausstattung so, dass es der perfekte Gegenspieler von Rauzan-Ségla sein könnte, aber bisher hat Lascombes das fast nie gepackt. Immer waren die Weine übervinifiziert und überextrahiert. Nun hat aber ein Umdenken eingesetzt. Seit 2022 ist der ehemalige Winemaker und technische Direktor von Ornellaia, Axel Heinz, der neuer Direktor von Lascombes. Hier soll das Potenzial voll ausgeschöpft werden.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

Verkostungsnotiz
96+
/100

Markus Del Monego über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and almost black core. Opulent and well concentrate nose with densely woven aroma reminiscent of blackcurrants, elderberries and sloe, chocolate coated prunes in the background. On the palate well structured with ripe tannins, fine fruit and elegant toasting, veryconcentrated yet fresh with excellent length. Tastingbook.com

95–96
/100

Suckling über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Suckling: A touch of warm bread, graphite and fresh blackberries with a touch of black pepper. Richer and more concentrated than many from this vintage, this has excellent depth, full body and very complete, fine-grained tannins. Long, broad and juicy. 65% cabernet sauvignon, 30% merlot and 5% cabernet franc and petit verdot combined. Around 60% new oak with lighter toast now.

94–96
/100

Galloni über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Galloni: The 2024 Lascombes represents another important step for Lascombes under its current leadership. Silky and elegant, with notable depth, the Grand Vin impresses with its textural resonance and persistence. New leather, licorice, lavender and incense weave through a core of dark-toned fruit. Lascombes is shaping up to be one of the sleepers of 2024. I can't wait to taste it from bottle. Impressive. Tasted three times.

94
/100

Falstaff über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart nach Nougat und Edelholz, schwarze Waldbeeren, Cassis und Brombeeren. Saftig, elegant, rotbeerige Textur, frisch strukturiert, mineralisch, ein Hauch von Ribisel im Abgang, präsente Tannine, verfügt über Entwicklungspotenzial, wird von Reife profitieren.

94
/100

Jane Anson über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Jane Anson: This has elegance, fine tannins, a clear expression of how Cabernet Sauvignon can perform in the vintage, rosebud, peony, slim, savoury, with fine and attractive aromatics, lovely salinity on the finish, nuanced and mouthwatering. Rises above the reputation of the vintage. Axel Heinz director. As of this vintage, only the original 1855 plots are in the wine Harvest 23 September to 9 October. 38 hl/ha yield, Julien Viaud consultant. Tasted twice. 60% new oak for ageing, 38 hl/ha, harvest 23 September to 9 October.

94
/100

Quarin über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Quarin: Auch dieses Weingut wurde in den letzten dreißig Jahren von vielen Beratern übernommen, ohne dass der Wein jemals auf das Niveau seines berühmten Namens gebracht werden konnte. Der 2023, der erste Jahrgang der neuen Besitzer, der Familie Lawrence, hatte mich bereits gewarnt. Also machte ich mich auf den Weg, um Axel Heinz, den neuen Direktor, zu treffen, der direkt aus Ornellaia und Masseto in der Toskana stammt. Der Margaux mit dem merlotlastigsten Stil wird also zunehmend mit einem Anteil Cabernet Sauvignon in der Assemblage erweitert. Auch der Cabernet Franc könnte Einzug halten. Was die Selektion betrifft, die ein Schlüsselpunkt der Ergebnisanforderung ist, scheint es keine Grenzen zu geben, um sie auf die Spitze zu treiben. Viermal in der Primeurphase probiert, hat sich meine Bewertung nie geändert. Im Moment scheint es mir, dass der Zweitwein (60 % der Selektion) ebenfalls von diesem neuen Qualitätsanspruch profitiert.

94
/100

Vinum über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Vinum: Tiefgründig, in keiner Weise vom Holz geprägt, rote und dunkle Beeren, florale Noten, kühler Kamin; cremiger Auftakt, knackige Frucht, diese wird von seidenweichen Tannin umgarnt, der Wein schwebt über die Zunge, wirkt vertikal, tänzerisch, fokussiert, hinterlässt im Abgang ein salines Mundgefühl. Ein hervorragender, finessenreicher und äusserst präziser Lascombes, der bestätigt, was sich schon im 2023 angedeutet hat: es weht ein frischer Wind auf Lascombes. vvWine & Vinum

94
/100

Giuseppe Lauria über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Giuseppe Lauria: Der zweite, vollständig von Axel Heinz verantwortete Lascombes-Wein bestätigt die neue stilistische Richtung hin zu mehr Präzision, Finesse und Frische. Super duftiges, verspieltes dunkelrotbeeriges Bouquet mit zarten blauen Schattierungen, Wildkirsche, Amarena-Kirsche, dominikanischer Tabak und feine Bleistiftnote. Am Gaumen engmaschig und finessenreich arrangiert, präzise konturierter Körper, seidige Textur, finessenreiche Extraktfülle, engmaschig arrangiertes Tanningerüst. Im finessenreichen Finale mit frischer, lebendiger und feiner Fruchtausprägung, dazu dunkles Graphit mit mineralischen Akzenten. Bravo Axel. Hier ist einiges an Bewegung drin, auch der neue reinsortige Merlot ist ausgezeichnet. Fine Wine Guide

94
/100

Decanter über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Decanter: Blackcurrant, dark cherries, lovely bramble fruit - crystalline purity on the nose. Clean and silky, sleek and svelte, definitely light footed but with clarity and bright, zingy acidity giving a touch of austerity and salty, minerality on the finish. Complex and layered with structure and lots of elegance and nuance. Axel Heinz director. A yield of 38hl/ha. 5% Petit Verdot completes the blend. 3.64pH. Ageing 60% new oak. 5% press. Julien Viaud consultant.

93–95+
/100

Weinwisser über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Weinwisser: Tiefgründiges Bouquet, frischer schwarzer Johannisbeernektar, parfümierter Pfeifentabak und zarte Fliedernoten. Am saftigen Gaumen mit ungeheurer Souplesse, straff und geradlinig, engmaschiges Tanninkorsett, nervige Rasse und trainierter Körper. Im konzentrierten, feinaromatischen Finale kleine schwarze Beeren, eine volle Ladung Grafit und körnige Adstringenz mit zarter Bitternis. Kann noch zulegen.

Verkostungsnotiz
93–95
/100

Colin Hay über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Colin Hay: A lovely vibrant purple rim. Glossy and charming. Immediately and effusively floral. But nuttier when re-tasted at the UGC, with more cracked black pepper notes too. This is an entirely different wine to the one we are familiar with from Lascombes. Lilac, lily, a hint of violet and white rose. Very pretty aromatically. A pointillist’s version of the still life vase of freshly cut flowers. Precise and eloquent in its detail. Very natural. Very focussed. In the mouth this is lifted and elegant, very much at the top of the palate but there is considerable depth and concentration too – it’s just disguised. Sapid and juicy, long and fresh. I love the cedar that comes through in the mid-palate above all with aeration. Crystalline and pure, and highly refined this is very true to the style being crafted since 2023. The new Lascombes identity is already very clear.

93–95
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Jeb Dunnuck: Based largely on Cabernet Sauvignon and Merlot, with smaller amounts of Cabernet Franc and Petit Verdot, and aging in 60% new oak, the 2024 Château De Lascombes is deeper hued than the Chevalier de Lascombes and offers more cassis, graphite, classy oak, and scorched earth. Medium-bodied, it has remarkable purity, ripe, building tannins, solid mid-palate depth, balance, and length. It's another brilliant effort by technical director Axel Heinz at this château that's up there with the crème de la crème of the vintage.

18+
/20

Gerstl über: Chateau Lascombes 2eme Cru

-- Gerstl: Es ist der 1. Jahrgang, den Axel Heinz – langjähriger Kellermeister vom weltberühmten und extrem begehrten Masseto – komplett begleitet und vinifiziert hat. Eine wunderschöne Fruchtaromatik strömt aus dem Glas. Dazu ein herrlicher Mix aus schwarzer und roter Frucht mit viel Kirsche, Brombeere, Cassis, Johannisbeere und etwas Himbeere. Sanfte Terroirwürze im Hintergrund verleiht dem Wein einen schönen Tiefgang. Saftig-fruchtiger Auftakt, unterstützt von delikater Extraktsüsse und getragen von einem cremig feinen Tanningerüst. Gute Länge mit vielen Terroir- und Röstaromen. Eine Réussite! (pb)

Mein Winzer

Lascombes

Mit 50 Hektar gehört Chateau Lascombes zu den größeren Weingütern im Medoc. Zudem sind die Weinberge von Lascombes auf 40 unterschiedliche Parzellen verteilt. So wird die Weinlese zu einem logistischen Problem. Das Ernte-Team von über 200 Personen wird täglich neu eingeteilt, um nur reifes Lesegut...

Chateau Lascombes 2eme Cru 2024