Lobenberg: Das sind 2 Hektar 80-100 Jahre alte Reben in Lalande Pomerol. 100% Merlot im Besitz der Familie Trocard. Wahrscheinlich der älteste, noch erhaltene Weinberg in Lalande-de-Pomerol mit einer Gesamtproduktion von klar unter 2000 Flaschen. Eine absolute Rarität. Das Ganze wird natürlich von Hand gelesen, der Weinberg organisch bearbeitet. Es wird auch per Hand entrappt. Die Trauben wandern danach komplett ins neue Barrique und werden auch hierin vergoren. Das Ganze bleibt für 5 Wochen im Barrique. Danach wird abgezogen und der Wein danach zur Malo wieder in das gleiche Fass eingefüllt. Daraufhin folgt eine Lagerung im Fass für 18 Monate ohne Bâtonnage. Es ist ein besonders feines, dichtes Holz. Die Fermentation wurde spontan durchgeführt. Ich habe zuvor schon einige potenziell große, aber dann doch schwächere Lalande-de-Pomerol (Fleur de Bouard und Le Plus) probiert und diesen Wein hier auch in 2015. 2015 war ich kurz davor ihn zu kaufen. Ich hab etwas gezuckt, weil ich nicht wusste, ob man so einen Wein en Primeur verkaufen kann, so einen Blockbuster, der aber ein Blockbuster in Feinheit ist. 2016 kann ich nicht daran vorbei. Wir haben eine fast eingekochte, frische Zwetschge, schwarze Kirsche, ganz feine schwarze Beeren dazu. Feine Süße zeigend. Sattes, reifes Tannin, aber keinerlei Marmelade. Einfach nur sehr dicht. Unglaublich schön. Das Tannin im Mund ist immens. Ungeheure Massen und trotzdem ultrafein und sehr reif dazu. Die Ernte wurde Anfang Oktober bei perfektem Wetter vollreif eingebracht. Das ist im Grunde ein bisschen ein Wein wie Chateau La Mondotte in Saint Emilion. Eine Orgie in feiner Dichte und schöner Länge und dazu so köstlich. Ungeheuer schön. Ich hoffe, dass ich viele Pomerols in dieser Preisklasse finde, dann wäre es wirklich ein großartiger Erfolg. Für Lalande-de-Pomerol habe ich trotz der Weine von Hubert de Bouard noch nie einen solch schönen Wein getrunken. Ich kann nicht daran vorbei, ich muss ihn nehmen. 97-98/100