
Chateau Lagrange 3eme Cru 2024
- 2
- Cabernet Sauvignon 84%, Merlot 10%, Cabernet Franc 6%
- 5
- rot, trocken
- 13,5% Vol.
- Trinkreife: 2030–2056
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 93–94+/100
- Suckling: 94–95/100
- Weinwisser: 93–95/100
- Jane Anson: 93/100
- Tim Atkin: 93/100
- Quarin: 93/100
- Decanter: 93/100
- The Wine Independent,: 92–94/100
- Gerstl: 18/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Julien
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüller / Importeur:
Lagrange, 33250 Saint Julien Beychevelle, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 78 kcal / 326 kJ Kohlenhydrate 1,1 g Zucker 0,1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Eiweiß, Salz

In der 6er Holzkiste erhältlich
Wenn Sie 6 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.

Heiner Lobenberg über:
Chateau Lagrange 3eme Cru 2024
/100
Lobenberg: 84% Cabernet Sauvignon, 10% Merlot, 6% Petit Verdot. Kiesiger Boden mit einem Untergrund aus Lehm und Kalksteineinschlüssen. Der Ausbau erfolgte zu 50% in neuen Barriques. Schöne Schwarzkirschnase mit Schlehe und Brombeere. Helle Lakritze und ein feiner Holzrahmen. Im Mund mit erstaunlich sattem Kirschdruck und dunkler, leicht salziger Himbeere und Brombeere, nur ganz dezente Cassisprägung und eine feine Wacholderwürze. Wunderbar harmonisch mit seidigen Tanninen und einer geschliffenen Säurefrische. Mittlere Dichte und Länge mit schöner Finesse und Süße hintenraus. Ein eleganter, polierter Lagrange.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

/100
Suckling über: Chateau Lagrange 3eme Cru
-- Suckling: A wonderful Lagrange from this challenging vintage. This has excellent depth and complexity, showing vivid berry fruit, blackcurrants, tapenade, spices and minerals. Crunchy and succulent with medium to full body and a long, succulent finish. Real poise.

/100
Weinwisser über: Chateau Lagrange 3eme Cru
-- Weinwisser: Verspieltes Bouquet, verführerisches Veilchenparfüm, gepaart mit edler Cassiswürze. Am sublimen Gaumen mit seidiger Textur, tänzerischer Rasse, stützendem engmaschigen Körper. Im gebündelten, aromatischen Finale schwarze Johannisbeere, Heidekraut und reifer, feinkörniger Extrakt. Dieser Balletttänzer weiß zu überzeugen.

/100
Jane Anson über: Chateau Lagrange 3eme Cru
-- Jane Anson: Classically balanced St Julien, firm cassis and white peppers, enjoyable mid palate texture, slate textured tannins add grip and tension, successful in the vintage.

/100
Tim Atkin über: Chateau Lagrange 3eme Cru
-- Tim Atkin: Warm spicy oak aromas with dense blue fruit underneath. Some violet and cassis, with a trace of savoury complexity. Inviting. Mouth-filling and rich in the mouth with great extract of fruit to accompany the tannic backbone. Everything that can be good about 2024 is here - freshness, balance and elegance. Fine long finish. This will repay some considerable keeping after its year in oak and subsequent time in bottle, but may well be approachable in around seven or eight years, although has a life ahead of it after that. Matthieu and his team have obviously worked very hard here to achieve this.

/100
Decanter über: Chateau Lagrange 3eme Cru
-- Decanter: Dark chocolate, soft herbal elements, blackcurrant leaf, pink flower scents and also some red berries. Expressive and open. Juicy, clean, structured and wide with fine tannins but really give a sense of outer edges in the sense of spice and tension. A little austere, in the cooling minerality - graphite and slate. Feels finessed, it’s delicately presented, certainly not chewy or fleshy, more elegant and charming. Not the longest, but there’s detail and precision there. A little knitted down. A touch of flesh and chew with both bitter and lifted fruit and acidity. Tasted three times and the sample at the estate was by far the best. 45% production. 3.51pH.

/20
Gerstl über: Chateau Lagrange 3eme Cru
-- Gerstl: Im Duft übt er sich in Zurückhaltung, alles ist auf der zarten, filigranen Seite, ein vielfältiges Finessenbündel. Auch am Gaumen dominiert die Feinheit, die Tannine sind recht markannt, bleiben aber auf der angenehmen Seite, gut von Fett umhüllt, da ist auch süsses Extrakt, der braucht etwas mehr Zeit als die meisten 24er, aber die Harmonie stimmt, der wird seinen Weg machen. (mg)
Château Lagrange
Château Lagrange verfügt über 108 Hektar Rebfläche an einem Stück, was überaus selten ist. Der Weinberg liegt direkt neben Gruaud Larose und ist mit durchschnittlich 40 Jahre alten Reben bestockt.
