
Chateau Lafite Rothschild 1er Cru 2024
100
- 2
- Cabernet Sauvignon 96%, Merlot 3%, Petit Verdot 1%
- 5
- rot, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2030–2050
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 96–98/100
- Vinum: 97/100
- Weinwisser: 96–98/100
- Adrian van Velsen: 96–98/100
- Giuseppe Lauria: 95–96+/100
- Jane Anson: 95/100
- Gerstl: 19+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pauillac
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Abfüller / Importeur:
Lafite Rothschild, 33, rue de la Baume, 75008 Paris, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 75 kcal / 313 kJ Kohlenhydrate 1,1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

Heiner Lobenberg über:
Chateau Lafite Rothschild 1er Cru 2024
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Lobenberg: 96 Prozent Cabernet Sauvignon, drei Prozent Merlot und ein Prozent Petit Verdot. Dunkles Rubinrot mit schwarzblauen Reflexen. Wie immer Cabernet pur in der Nase mit roter Johannisbeere, Cassis, etwas Sauerkirsche und heller Lakritze. Mineralität aus Salz, dazu Waldhimbeere, aber sehr auf der der Johannisbeere und Cassis laufend. Eben typisch Lafite und Cabernet. Auch am Gaumen totale Cabernet. So viel Johannisbeere, das dominiert alles! Sauerkirsche dazu, dann kommen erst Cassis und himbeerartige Brombeere. Unheimlich viel Salz – singend und vibrierend, ganz viel Rasse zeigend. Gute Länge, hohe Eleganz, aber auch durchaus mit einer Tanninschärfe und einer leicht aggressiven Tanninstruktur. Das ist ein richtiger Kracher und ein sehr typischer Lafite in dieser rassigen, maskulinen Art. Lang und gar nicht wieder aufhörend. Und todschick in der Aromatik, leichter aber faszinierend gut! *** Lafite Rothschild hat 100 Hektar und produziert jährlich je 240.000 Flaschen vom Grand Vin und vom Zweitwein. Das durchschnittliche Alter der Reben liegt bei über 35 Jahren, gelesen wird selbstverständlich per Hand, selektiert zum Teil bereits im Weinberg. Die Vinifikation erfolgt 18 bis 25 Tage in temperaturgeregelten Edelstahltanks und in Holzfässern bei maximal 30°C, die malolaktische Fermentation macht der Wein im Tank. Ausgebaut wird 20 Monate in neuen Eichenfässern.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

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Adrian van Velsen über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru
-- Adrian van Velsen: Was für ein Duft, man möchte eintauchen, ewig daran riechen, Veilchen, Williamsbirne, Kirschblüten, schwarze Johannisbeeren, kühler Rauch, ein Hauch von Mandeln; im Auftakt gradlinig, präzis, gewohnt distinguiert, dabei voller Spannung, voller Energie, jedoch mit einer inneren Ruhe, die Seinesgleichen sucht. Hervorragende Balance, grosse Länge. Einer der besten Weine des Jahrgangs. vvWine & VINUM

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Giuseppe Lauria über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru
-- Giuseppe Lauria: 96 % Cabernet Sauvignon, 3 % Merlot, 1 % Petit Verdot. 12.8 Vol.-%. 32hl/h. Lese vom 23. September bis zum 7.Oktober. Wenn man Château Lafite en primeur verkostet, ist die Erwartung stets sehr hoch. Denn oft ist das einer der absoluten Top-Weine des Jahrgangs. Selten zuvor zeigte er sich aber so schüchtern, kontrovers. Ich beschäftigte mich immer wieder mit diesem Wein. Im Duft ein klassischer, zurückhaltender Lafite mit dem typischen, aber noch sehr dezentem Pauillac-Parfüm mit diesem unnachahmlichen Cassis-Graphit-Mix, Waldhimbeeren und trüffeligen Anklängen, dazu florale Akzente. Am subtilen Gaumen mit einer Textur wie Samt und Seide, weicher Auftakt, die Intensität nimmt erst ab dem Midpalate zu, mit salzig-graphitigem Extrakt, engmaschig anliegendem Tanninkleid, das sich am perfekt geformtem Körper anschmiegt. Aristokratisch, elegant und mit langem, kaskadenartigem nachhallenden Finale, aber insgesamt noch recht leise! Die zweifelsohne guten Anlagen stimmen aber zuversichtlich, dass das mit Reife ein klassischer Lafite wird. Fine Wine Guide

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Jane Anson über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru
-- Jane Anson: Rich texture, this stands head and shoulders above many in the vintage, with graphite, crayon, cassis bud rather than exuberant black fruits, this is precise, savoury, delineated, floral, gunsmoke, juicy, captures the effortless elegance that Lafite does so so well, and it totally delivers. Harvest 23 September to 7 October, 32hl/h yield, above the Pauillac average, 16% press wine included in the blend. Director Eric Kohler's 33rd year in Pauillac. I am giving a slightly earlier begin drinking date, but I am certain this will age exceptionally well as Lafite always does. Slightly earlier starting date for drinking than usual, eight years following harvest.

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Gerstl über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru
-- Gerstl: Der bekannt zarte Duft von Lafite ist dieses Jahr noch zarter als gewohnt, aber nicht weniger raffiniert, das ist sehr typisch Lafite, ein himmlisches Finessenbündel, Lafite Parfüm wie aus dem Bilderbuch. Der Wein schwebt förmlich über den Gaumen, Tannine wie Samt und Seide, ein Lafite Leichtgewicht der sinnlichen Art, wie kann so ein superleichter Wein eine solche aromatische Vielfalt in sich bergen? Der hat alle Qualitäten eines grossen Lafite, er zeigt einfach noch leichtfüssiger, noch beschwingter, vielleicht sogar noch eleganter als in den grossen Jahren, in dieser Vollendung kann das nur Lafite, auch in dieser Form ein absoluter Gänsehautwein.

Falstaff über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, tiefer Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Kräuterwürze, rotbeeriger Touch, ein Hauch von Cassis, aber auch roten Herzkirschen. Ein Hauch von Edelholz. Straff, rotbeerig und frisch, seidige Tannine, lebendige Säurestruktur, Nuancen von Ribisel, mineralisch, delikat und leichtfüßig, ein finessenreicher Speisenbegleiter mit gutem Entwicklungspotenzial.
Lafite Rothschild
Bereits im Jahre 1234 als Weinproduzent erwähnt, kann Château Lafite Rothschild aus Pauillac auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Schon Thomas Jefferson, der dritte Präsident der Vereinigten Staaten, wusste den Wein zu schätzen und so war es nicht verwunderlich, als Château Lafite...
