Chateau La Voute Grand Cru 2022
100
- 2
- Merlot 100%
- 5
- rot, trocken
- 15,0% Vol.
- Trinkreife: 2030–2055
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- strukturiert
- pikant & würzig
- fruchtbetont
- 3
- Lobenberg: 97–100/100
- VVWine: 94–96/100
- Wine Cellar Insider: 93–95/100
- Gerstl: 19+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: La Voute Herr Gaetan Moreau c/o SCEA Vignoble Moreau Bel Air 33330 Saint-Etienne-de-Lisse FRANKREICH
Chateau La Voute Grand Cru 2022
/100
Lobenberg: 100 Prozent Merlot. 14,85 Volumenprozent Alkohol, pH-Wert 3,3, Säure 4,6 Gramm. Dichte, reiche Veilchen-Brombeer-Blaubeernase. Hochintensiv! Auch süße Maulbeere und viel Lakritze. Was für eine Intensität! Fast dramatisch in der Nase mit all dem Schub. Wow, dann dieser Mund! Samt und Seide, aber fast mehr Samt. So hochintensiv in dieser Lakritze! Dann auch Sauerkirsche, Schattenmorellen und schwarze Kirsche, dazu säurebeladene Himbeere, obwohl keine Cabernet Franc dabei ist. So viel Schub und trotzdem eine so unglaubliche Finesse! Die Tannine sind total poliert, der Wein tänzelnd und hat trotzdem so viel Schub auf diesem Samt-Seidenteppich. Trotz des hohen Alkohols ist es überhaupt kein Powerwein, sondern Finesse aus reinem Merlot, mit der Fülle, die nur so ein Wein haben kann. Ein reicher, dichter, extrem hedonistischer Merlot. Burgundisch geiner Fluss. Qualitativ nur knapp hinter dem nahe gelegenen Tertre de la Mouleyre. Großes, extrem elegantes und poliertes Kino und 'best ever' hier! 97-100/100 *** La Voute ist ein Kleinst-Weingut in Saint-Etienne de Lisse mit drei Hektar Reben, das ganz am Rande der Appellation Saint-Émilion liegt, kurz vor Castillon. In der Nachbarschaft Tertre de la Mouleyre und Château Valandraud, danach geht es runter nach Castillon und Clos Louie. Der Grand Vin stammt von 1,4 Hektar mit 100 Prozent uralter Merlot. 100 Prozent Kalkstein, fast purer Fels. La Voute liegt auf einem absoluten Hochplateau, sehr frisch, sehr windig. 45 Jahre alte Reben. Die Trauben werden komplett entrappt. Es gibt eine Kaltmazeration vor der Vinifikation. Spontane Vergärung im Stahl, Ausbau in 100 Prozent neuen Barriques. Dies ist einer der wahren Geheimtipps in Saint-Émilion.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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VVWine über: Chateau La Voute Grand Cru
-- vvWine: Intensive Farbe und ausladender Duft: Brombeeren, Cassis, Heidelbeeren, ein ganzer Korb von reifen Früchten, dazu dieser kalkige Ausdruck, florale Töne, Kräuter. Im Gaumen frisch und lebendig, ein kompakter Fruchtkern wird von superfeinen Tanninen in Schach gehalten, der Wein hat eine ausgezeichnete Struktur, wirkt aktuell noch verschlossen, ist jedoch ungemein präzis und hallt im Abgang sehr lange nach, bringt dort neben dunkler Frucht, Salinität und rotfruchtige Rückaromen. Vorzüglich und sehr elegant mit grossen Reserven. 94/96
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Wine Cellar Insider über: Chateau La Voute Grand Cru
-- Wine Cellar Insider: Smoke, licorice, spice, and dark, ripe, red, black, and blue fruits with chocolate form the character of this wine. The wine is rich, lush, polished, fresh, and creamy, with layers of licorice, espresso, and chocolate-coated plums in the finish. Drink from 2025-2042. 93-95/100
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Gerstl über: Chateau La Voute Grand Cru
-- Gerstl: Das ist ein gewohnt dichtes und intensives Bouquet, das der La Voûte ausstrahlt. Geballte schwarze Frucht von Kirsche, Brombeere, Blaubeere, Holunder und Lakritze. Feinste rotbeerige Frucht und etwas roter Pfeffer im Hintergrund. Diese Würze verleiht dem Wein einen sehr angenehmen, kühlen Tiefgang und lässt ihn besonders edel und komplex erscheinen. Den etwas höheren Alkoholgehalt merkt man dem Wein überhaupt nicht an. Im Gegenteil: Er wirkt unglaublich frisch und saftig und hat einen total einnehmenden Trinkfluss. Diese geniale Balance hätte ich aufgrund des Bouquets nicht erwartet. So tanzt er am Gaumen herum und versprüht seine lebhafte Energie überall. Ein aussergewöhnlich genialer La Voûte. (pb) 19+/20
La Voute
Château La Voûte ist ein Kleinst-Weingut in Saint-Etienne de Lisse, das ganz am Rande der Appellation Saint-Emilion liegt, kurz vor Castillon. In der Nachbarschaft Tertre de la Mouleyre und Château Valandraud. Kurz danach geht es runter nach Castillon und Clos Louie.