
Chateau La Mission Haut Brion Cru Classe 2024
100
- 2
- Cabernet Sauvignon 51%, Merlot 46%, Cabernet Franc 2%
- 5
- rot, trocken
- 13,0% Vol.
- Trinkreife: 2030–2054
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- tanninreich
- voluminös & kräftig
- 3
- Lobenberg: 97–99/100
- Markus Del Monego: 97/100
- Suckling: 96–97/100
- Alexandre Ma: 96–97/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Abfüller / Importeur:
La Mission Haut Brion, BP 24, 133 av. Jean Jaurès, 33602 Pessac Cedex, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 75 kcal / 313 kJ Kohlenhydrate 1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

Heiner Lobenberg über:
Chateau La Mission Haut Brion Cru Classe 2024
/100
Lobenberg: 46,5 Prozent Merlot, 51 Prozent Cabernet Sauvignon und 2,5 Prozent Cabernet Franc. 13 Volumenprozent Alkohol. 75 Prozent Neuholz. Die Lese war spät und dauerte bis zum 2. Oktober. Der Wein ist erstaunlich dunkel und tieffarbig. Schwarz-rubinrot. Duftig, aber sehr versammelt dabei. Druckvoll und weich, aber nichts Fettes und Opulentes, sondern eher mittig fokussiert. Schwarze und rote Kirschen, etwas Lakritze darunter und viel Veilchen. Eine große Weichheit und totale Seidigkeit in der satten Tanninstruktur ausstrahlend. Der Mundeintritt voll auf der Kirsche. Schwarze Kirsche und rote Kirsche, ganz weich und fruchtig, dahinter etwas Waldhimbeere. Nur ein Hauch von Cassis und roter Johannisbeere. Die Kirsche dominiert ganz klar, die Tannine sind total seidig und poliert. Das ist Charme pur! Im Grunde wie ein Wein aus Volnay… Erst langsam schält sich dann etwas Bordeaux Cabernet heraus. Mit der Zeit kommen dann die rote Johannisbeere und die Cassis zum Zuge. Dann auch immer mehr Grip mit mehr Luft, Salzigkeit und schicke Mineralität. Aber auch im Mund bleiben die Tannine immer weich, immer seidig und spielerisch, trotz der Dichte in der Frucht. Die 75 Prozent Neuholz im Ausbau sind kaum zu spüren. Der Wein verfügt über einen totalen Schliff, das ist super früh zugänglich. Das Finale in kirschigem Wohlgefallen mit einem salzigen Johannisbeer-Schwänzchen und einem salzigen Chili-Grip. Sehr schicker, feiner Wein. Der geniale Zweitwein Chapelle ist in 2024 etwas eleganter und noch polierter als 2023 ausgefallen, aber im Grunde sehr in die gleiche Richtung gehend. La Mission ist dann die schicke Krönung von La Chapelle. Aber, das muss man sich nochmal zu Bewusstsein führen: Selbst im Burgund ist ein Romanée Conti, der das zigfache eines La Tâche oder Richebourg kostet, im Grunde nur feiner und damit letztlich simpler, eleganter, seidiger als die anderen Grand Crus. La Mission 2024 ist die schicke Krönung der Rotweine in der Haut-Brion Serie. Und wenn ich genug Geld habe, lege ich ihn mir in den Keller, weil er so eine finessenreiche Seidigkeit ist, so ein Wohlgefallen, so ein abgehoben schickes Leckerli! Überragende Balance und Harmonie… Großer, ultrafeiner Stoff einer ganz anderen Art als in den letzten zehn Jahren. Für mich mit Montrose und Carmes der beste 24er des linken Ufers. *** Die gut 20 Hektar von La Mission Haut-Brion sind im Besitz der Familie Dillon, zu deren Imperium auch Haut-Brion gehört.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.
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Markus Del Monego über: Chateau La Mission Haut Brion Cru Classe
-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and almost black core. Expressive nose with fine floral character, wisteria and violets. Complemented by ripe blackcurrants and blackberries. Discreet toasting, hints of dark chocolate and mild spices, subtle oak. On the palate well structured with ripe yet firmtannins, elegant with a good mid palate and a persistent finish. Very good depth and length with a silky finish. Tastingbook.com

/100
Suckling über: Chateau La Mission Haut Brion Cru Classe
-- Suckling: A precise, classic vintage showing depth of fruit, but with beautiful austerity and minerals. Mostly red fruit, with touches of dark cherries and currants. Medium- to full-bodied with very fine-etched tannins and lots of brightness. So long and refined in the finish, showing restraint. 51% cabernet sauvignon, 46.5% merlot and 2.5% cabernet franc.
/100
Alexandre Ma über: Chateau La Mission Haut Brion Cru Classe
-- Alexandre Ma: Château La Mission Haut-Brion gave me a jolt of surprise in 2024. The elegance it displays is something I haven’t seen in recent warm vintages. Soft, tender blueberry, refined violet, and a distant, mysterious trace of sandalwood rise like a breeze around the nose, bringing a fleeting moment of wonder and emotion. What this wine offers is the kind of poise one expects from a top Bordeaux after two decades of aging, yet here it is, already quietly present in its youth. While the vintage may not stand out for its concentration, it moves with the dignity of an old-money lineage – a calm and measured grace shaped by time and adversity. This is a wine to be carefully cellared by those who truly understand its depth and distinction.

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Gerstl über: Chateau La Mission Haut Brion Cru Classe
-- Gerstl: Ausgebaut in 75% neuen Barriques. Die Ernte fand vom 18. September bis 2. Oktober statt und hat 26hl/ha eingebracht, was sehr wenig ist. Es wurden zwei verschiedene Sortiermaschinen eingesetzt und daneben wurde auch noch manuell sortiert - ein riesengrosser Aufwand. Auch wurde darauf geachtet, dass nicht zu stark extrahiert wurde. *** Farbe und Duft zeigen eine beeindruckende Intensität aus hochkonzentrierter Frucht. Rote und schwarze Früchte zeigen sich in einem delikaten Wechselspiel. Herrliche tiefgründige Terroiraromatik mit Aromen aus Graphit, Tabak und etwas Teer. Es ist ein nobler Mix aus Reife und kühlem Hintergrund gepaart von zarten floralen Aromen. Dieser Wein strahlt einmal mehr unglaublich viel Eleganz und Noblesse aus. Intensiver und aromatisch konzentrierter Auftakt der gegenüber der vergangenen Jahren so trinkfreudig elegant und geschmeidig daherkommt. Die Struktur ist sehr verführerisch - saftig und cremig zart. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mal den La Mission Haut-Brion als tänzerisch bezeichnen würde. Dieser hier ist eine Prima Ballerina mit einem nicht mehr enden wollenden Finale. Anders als die vergangenen Jahre aber nicht minder genial - ein Gänsehaut Wein. (PB)
La Mission Haut Brion
La Mission Haut Brion ist eines der wenigen Weingüter mit einer nahezu ungebrochenen Historie hervorragender Weine. Heute sind die gut 20 Hektar im Besitz der Familie Dillon, die die Modernisierungsmaßnahmen ihrer Vorgänger weiter vorangetrieben hat. Zudem wurde der Anteil Merlot im Verschnitt auf...
