Lobenberg: Ein Biodyn-Weingut mit 10 Hektar Rebfläche, gelegen im Herzen der Appellation Margaux. Die Böden bestehen hier zu großen Teilen aus Kies und Kalkstein. Regie führt hier die Enkelin von Jacques Merlaut, Claire Villars-Lurton. Önologischer Berater ist Eric Boissenot, der auch alle Premier Crus betreut. Die Assemblage setzt sich 2020 aus 59 Prozent Cabernet Sauvignon, 29 Prozent Merlot und 12 Prozent Petit Verdot zusammen. Nach der spontanen Gärung und drei Wochen Mazeration wird der Wein für 12 Monate zu 60 Prozent in neuen Barriques ausgebaut, zu 40 Prozent im Betonei. In der Nase Schattenmorelle mit Himbeere und Erdbeere, aber toll in der frischen Säure bleibend. Feine helle Lakritze dahinter. Tolle Spannung, ein Margaux mit Sexappeal. Nicht zu süß, sondern eher fein und schwebend, mit einem guten inneren Kern von reicher, aromatischer roter Frucht. Der Mund ist zart und verspielt, trotzdem ist er fruchtintensiv. Ein kleines filigranes Wunderwerk voller Harmonie. Auch hier reife rote Frucht. Himbeere, Erdbeere, süße rote Kirsche und Sauerkirsche. Fast nichts Schwarzes, nur ein Hauch stützende schwarze Krische. Sehr burgundisch, ein kleiner Hauch Loire dazwischen. Eine verspielte Ode an die Freude, voller Harmonie und Balance. Unglaublich schicker Einstiegs-Margaux, der in seinem Preisbereich im Grunde keine Konkurrenz zu fürchten hat, denn es gibt in Margaux für dieses Geld nichts Vergleichbares. Er schlägt die besser positionierten Margaux, die in der Subskription über 25 Euro kosten, locker, weil es einfach so finessenreich ist. So seidig und samtig im Tannin, so schick und verspielt in der Frucht. Ein tänzelndes kleines Wunderwerk, eine Ode an die Freude. 96-97+/100