Lobenberg: Ein kleines Weingut von nur 4.5 Hektar auf blauem Lehm, rotem Kies mit sehr viel Eisen im Unterboden. 70% Merlot und 30% Cabernet Franc. Die Eisenhaltigkeit des Bodens ist schon in der Nase zu spüren, ein bisschen Blut, viel Holunder und viel würziger, teeriger, lakritziger Brombeere, so intensiv, so reich. Ein Wein so intensiv wie Eglise Clinet, unglaublich wuchtig und dennoch butterweich, nichts tut weh. Hier muss man auf keinen Fall sagen, dass der Wein noch etwas wird, wie beim zuvor probierten Certan de May, denn hier ist alles schon da und ist trotzdem groß und es wird wohl noch größer und hält ewig. Der süße Lakritze- und Schokoladenmund zeigt auch viel Minze und Eukalyptus, unglaublich würzig durch diese Zusatzaromatik, dann auch sehr nussig, Haselnuss satt, leichte Nougatschicht darunter. Viele helle Blüten, der Wein tanzt und ist trotzdem so reich und dicht, fleischig, üppig, blutig. Alles knallt vor lauter Intensität und dennoch ist alles butterweich, kein einziges kleines Tanninchen das auch nur im Ansatz spröde ist. Alles ist einfach nur wuchtig, dicht und trotzdem nicht zu fett, aber der Wein sollte dennoch 10, 12, 15 Jahre in den Keller. Das wird einmal ein Riese, ich bin schwer beeindruckt. 98-100/100