Lobenberg: 4 Hektar, 75%Merlot, 25% Cabernet Franc, alte Reben. Die Trauben werden natürlich handgelesen, Auslese auch im Weinberg. Extrem späte Lese für Lalande-Pomerol, aufgrund des kühlen Augustes konnte man mit der Cabernet im sehr sonnigen September und Oktober gut zuwarten. Man musste extreme Arbeit an den Laubwänden verrichten, und am Ende wurde die letzte Cabernet Franc erst Mitte Oktober gelesen, was durchaus zwei Wochen später ist als normal. Komplett entrappt, in Zementtanks spontan vergoren. Der Wein wird komplett vergoren, bleiben nur eine kurze Zeit danach auf der Schale und wird dann zum Teil im Beton, zum Teil im Barrique, ausgebaut. 50% des Holzes ist einjährig, also nicht neu. Die Nase wird klar von der Cabernet Franc dominiert, es ist fast Loire-Stil mit dieser wunderschönen Würze. Steinige Mineralität, die Nase mit Nelken, im Mund Bisquit und sogar etwas Honig, zusammen mit roter Johannisbeere, Erdbeere, Himbeere und auch rote Kirsche. Sehr fein aromatisch, lecker, und trotzdem guter Grip, mit feiner salziger Mineralik. Wunderbar samtiger Fülle im Mund. Frische rote Waldfrucht, Waldhimbeere, Walderdbeere, ein bisschen Amarena-Kirsche, dazu auch Holunder. Mit viel blumiger Aromatik, Veilchen, auch Lakritze. Sehr zart, sehr tänzelnd, sehr fein, ultra-verspielt. Der Wein ist komplett durchgegoren und hat nur 13% Alkohol, er hat trotzdem diese unglaublich schöne Cabernet Franc Fruchtsüße eines großen Loire-Cabernet-Franc. Das ist ein so unglaublich anderer Stil, ein so feiner Finesse-Wein mit trotzdem traumhafter, rotfruchtiger Fülle. Sooo lecker mit Klasse. Der Wein ist trotz des schwierigen Jahrgangs erstaunlicherweise genauso gut wie 2012. Das ist Haut-Musset für sehr moderates Geld. Einen besseren Lalande-Pomerol gibt es unterhalb des fast unbezahlbaren 'Plus de Fleur Bouard' meines Erachtens nicht. 93+/100