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Chateau Haut Maurac Cru Bourgeois
-- Internet: -- Gerstl: Olivier Decelle hat mit Jean Faure, Haut-Balet und Haut-Maurac drei ganz aussergewöhnliche Weingüter gekauft. Er gibt auch unumwunden zu, dass nicht er selber der Kenner war, der zielgerichtet das Allerbeste gekauft hat, was es in Bordeaux gab. Es war sein Freund Jacques Boissenau, der berühmte Önologe, welcher ihm diese Tips gegeben hat. Haut-Maurac besitzt zusammen mit den Nachbarn Sociando-Mallet und Charmail das wohl beste Lagenpotential im nördlichen Médoc, lässt die beiden aber im schwierigen Jahr 2011 qualitativ klar hinter sich. Seit Olivier Decelle das Weingut im Jahr 2000 erworben hat, ist es sein erklärtes Ziel, diese Rebberge wieder in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen. Der Aufwand ist gigantisch, sowohl finanziell wie auch körperlich. Die Rebbergs Arbeiter wie auch deren Chef mussten mehrmals ausgewechselt werden. Olivier Decelle war selber nahe daran entnervt aufzugeben. Glücklicherweise fand er jetzt in Südfrankreich einen „Chef de Culture“ der seine Leidenschaft für eine natürliche Bewirtschaftung der Reben zu 100% teilt. Es ist beeindruckend, diesen Mann zu erleben, wie er mit Stolz durch die Rebberge schreitet und uns erklärt wie es ihm gelingt nach und nach mit gigantischem Aufwand die chemische Unkrautvertilgung aufzugeben und sehr achtsam – um die Wurzeln nicht zu beschädigen – wieder die mechanische Bodenbearbeitung einzuführen. Im Winter werden verschiedene Getreidesorten gepflanzt, um den Boden aufzulockern und die Wurzeln der Rebstöcke zu zwingen tiefen zu gehen. Obwohl – wegen der Personalprobleme in den letzten Jahren – in den Rebbergen noch nicht alles so ist, wie Olivier Decelle es sich wünschen würde, befindet sich Haut-Maurac bereits auf Augenhöhe mit Charmail und Sociando-Mallet unter den allerbesten Cru Bourgeois im Médoc und Haut-Médoc. Olivier Decelle: 'Das war der Jahrgang wo man noch mehr als sonst, den Wein im Rebberg gemacht hat. Wer den Ertrag nicht im Griff hatte wurde von Fäulnis überrascht und konnte die Reife nicht abwarten, späte Ernte war extrem wichtig.' Konzentrierte schwarze Frucht springt aus dem Glas, das ist ein charmanter Strahlemann, zeigt perfekte Reife in Form von konzentrierter, köstliche süsser Frucht. Der Duft verblüfft mit verschwendersicher Vielfalt wie in einem ganz grossen Jahr. Was die Nase verspricht bestätigt der Gaumen eindrücklich, wouw diese Extraktsüsse, das kann man schon beinahe als opulent bezeichnen, dennoch bleibt der Wein jahrgangstypisch leichtfüssig und mit viel Frische unterlegt, zeigt Kraft und Fülle und ein die Sinne betörendes Aromenspiel. Vor allem im Nachhall bündeln sich die Aromen immer mehr und ziehen sich die Länge, da zündet er nochmals ein kleines Feuerwerk, das ist ein Traumwein, vielleicht sogar der bisher beste Haut-Maurac, zumindest aber der spannendste. 18/20