Chateau Haut Maurac Cru Bourgeois 2011

Chateau Haut Maurac Cru Bourgeois 2011

Zum Winzer

93+
100
2
Merlot 60%, Cabernet Sauvignon 35%, Malbec 5%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2016–2034
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 93+/100
Gerstl: 18/20
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Haut Maurac Cru Bourgeois 2011

93+
/100

Lobenberg: Das Médoc Weingut von Olivier Decelle von Château Jean Faure in Saint-Émilion. 60% Merlot, 35% Cabernet Sauvignon und 15% Malbec. Haut-Maurac liegt in nördlich direkter Nachbarschaft der Appellation Haut-Médoc zu Sociando-Mallet und Charmail an der Grenze zum Médoc. Das Terroir ist Kies und „argile bleu“, also weißer Lehm mit Wasserspeicherfähigkeit und gleichzeitig guter Durchlässigkeit. Olivier Decelle hat das Vergnügen mit Médocs bestem Önologen und Berater Jaques Boissenau befreundet zu sein, der ihm auch den Kauf diese Parzelle empfahl. Die direkte Betreuung geschieht jedoch durch das renommierte Team von Stéphane Derenoncourt. Auf Haut-Maurac wird überwiegend organisch gearbeitet, mit Bepflanzung von verschiedenen Getreidesorten im Winter zur Auflockerung der Böden, mit Gras und Blumenbestand in den anderen Perioden. Alles was den Boden auflockert und natürlich düngt, und was die Wurzeln zwingt tief zu gründen, wird hier unternommen. Die Bodenbearbeitung und überhaupt die Weinbergsarbeit ist das A und O, was bei diesem Beraterteam auch kein Wunder ist. Demzufolge gab es hier trotz der schwierigen Wettersituation im Médoc wenig Stress in der heißen Frühjahrsperiode. Die Regenzeit konnte ohne jegliche Fäulnis überstanden werden, genauso die Kühle des Sommers. Die Ernte konnte dementsprechend lange herausgezögert werden. Komplett gesundes Lesegut wurde in der zweiten Septemberhälfte bis Mitte der ersten Oktoberwoche eingebracht. Der schwarz-dunkelrubinrote Wein ist extrem duftig mit den typischen Cabernet Eigenschaften. Eine Mischung aus Kräutern und dunkler Walderdbeere und Waldhimbeere. Ein wenig rotes und schwarzes Cassis. Wenig Süße. Salzige, steinige Eleganz mit Zedernholz, einem Hauch dominikanischen Tabak. Die große Kunst des Winzers kommt in diesem Wein zum Ausdruck. Die Weinbergsarbeit war so extrem wichtig um die Regenperiode Anfang September durchstehen zu können und noch einen Monat bis zur Ernte warten zu können. Das geht natürlich nur mit tiefwurzelnden Reben, mit komplett gesundem Traubengut, ganz ohne Fäule. Diese ganze Arbeit zeigt sich in diesem Wein in der Nase und im Mund. Und das macht den großen Unterschied zum Beispiel zu Sociando-Mallet, das in schwierigen Jahren überhaupt nicht mehr die Performance früherer Zeiten erreichen kann. Haut-Maurac hat einen sehr frischen, rotfruchtigen Mund mit Zwetschge und mit roter und schwarzer Johannisbeere. Auch Walderdbeere, tolle Säure, etwas gelbe Frucht. Wir finden schöne Krautwürzigkeit, dazu Thymian und Estragon. Der Wein hat eine große Länge und findet seinen Ausdruck des Terroirs im großen Spannungsbogen. Extrem schöner, frischer Trinkfluss und hohe Aromatik. Verglichen mit 2009 und 2010 fehlt ein wenig die üppige und tiefe mineralische Fülle. In 2011 kommt er viel schlanker und puristischer daher. Ein begeisternder Trinkwein. Für dieses schlanke, elegante Jahr ein Highlight. Einer der besten Haut-Médocs, er muss sich qualitativ nur dem in Sichtweite auf gleichem Terroir gelegenen Clos Manou beugen. 93+

Katalog über: Chateau Haut Maurac Cru Bourgeois

-- Katalog: -- RG: Extrem dunkles Purpur mit lila und violetten Reflexen. Intensvies Brombeerenbouquet, dunkle Edelhölzer, Schwarzbrotkruste. Samtiger Körper, wunderschön integrierte Tannine, zeigt Fleisch und eine geniale Aromatik. Hier entstehen seit dem Jahrgang 2008 Weine, die viel mehr Wert sind als diese kosten. Auch das gibt es (noch) in Bordeaux. Leider aber immer seltener.

Internet über: Chateau Haut Maurac Cru Bourgeois

-- Internet: -- Gerstl: Olivier Decelle hat mit Jean Faure, Haut-Balet und Haut-Maurac drei ganz aussergewöhnliche Weingüter gekauft. Er gibt auch unumwunden zu, dass nicht er selber der Kenner war, der zielgerichtet das Allerbeste gekauft hat, was es in Bordeaux gab. Es war sein Freund Jacques Boissenau, der berühmte Önologe, welcher ihm diese Tips gegeben hat. Haut-Maurac besitzt zusammen mit den Nachbarn Sociando-Mallet und Charmail das wohl beste Lagenpotential im nördlichen Médoc, lässt die beiden aber im schwierigen Jahr 2011 qualitativ klar hinter sich. Seit Olivier Decelle das Weingut im Jahr 2000 erworben hat, ist es sein erklärtes Ziel, diese Rebberge wieder in ein natürliches Gleichgewicht zu bringen. Der Aufwand ist gigantisch, sowohl finanziell wie auch körperlich. Die Rebbergs Arbeiter wie auch deren Chef mussten mehrmals ausgewechselt werden. Olivier Decelle war selber nahe daran entnervt aufzugeben. Glücklicherweise fand er jetzt in Südfrankreich einen „Chef de Culture“ der seine Leidenschaft für eine natürliche Bewirtschaftung der Reben zu 100% teilt. Es ist beeindruckend, diesen Mann zu erleben, wie er mit Stolz durch die Rebberge schreitet und uns erklärt wie es ihm gelingt nach und nach mit gigantischem Aufwand die chemische Unkrautvertilgung aufzugeben und sehr achtsam – um die Wurzeln nicht zu beschädigen – wieder die mechanische Bodenbearbeitung einzuführen. Im Winter werden verschiedene Getreidesorten gepflanzt, um den Boden aufzulockern und die Wurzeln der Rebstöcke zu zwingen tiefen zu gehen. Obwohl – wegen der Personalprobleme in den letzten Jahren – in den Rebbergen noch nicht alles so ist, wie Olivier Decelle es sich wünschen würde, befindet sich Haut-Maurac bereits auf Augenhöhe mit Charmail und Sociando-Mallet unter den allerbesten Cru Bourgeois im Médoc und Haut-Médoc. Olivier Decelle: 'Das war der Jahrgang wo man noch mehr als sonst, den Wein im Rebberg gemacht hat. Wer den Ertrag nicht im Griff hatte wurde von Fäulnis überrascht und konnte die Reife nicht abwarten, späte Ernte war extrem wichtig.' Konzentrierte schwarze Frucht springt aus dem Glas, das ist ein charmanter Strahlemann, zeigt perfekte Reife in Form von konzentrierter, köstliche süsser Frucht. Der Duft verblüfft mit verschwendersicher Vielfalt wie in einem ganz grossen Jahr. Was die Nase verspricht bestätigt der Gaumen eindrücklich, wouw diese Extraktsüsse, das kann man schon beinahe als opulent bezeichnen, dennoch bleibt der Wein jahrgangstypisch leichtfüssig und mit viel Frische unterlegt, zeigt Kraft und Fülle und ein die Sinne betörendes Aromenspiel. Vor allem im Nachhall bündeln sich die Aromen immer mehr und ziehen sich die Länge, da zündet er nochmals ein kleines Feuerwerk, das ist ein Traumwein, vielleicht sogar der bisher beste Haut-Maurac, zumindest aber der spannendste. 18/20

Mein Winzer

Haut Maurac

Jacques Boissenot, der Berater aller 1er Crus des Médoc, empfahl Olivier dieses traumhafte Terroir zum Kauf und half den Weinberg und Keller zu restrukturieren, bevor er übergab an den jetzigen Berater, niemand geringeres als Stephane Derenoncourt, das bürgt schon mal für hohe Qualität.

Chateau Haut Maurac Cru Bourgeois 2011