Lobenberg: Nur 9 ha, 40-jährige Reben, 6.200 Stück je Hektar dicht gepflanzt, 30 hl/ha Ertrag. 100% Merlot, davon 50% in großen 500l-Fässern ausgebaut, der Rest im Zementtank. Die Merlots wurden komplett bis zum 6. Oktober geerntet, also vor den Regenfällen. Die Begünstigung der frühreifen Terroirs und der frühreifen Merlot auf der rechten Ufer-Seite wird deutlich. Komplett auf Muschelkalk gewachsen. Schwarzer Wein, würzig tiefe Nase, schwarze Kirsche, Sanddorn, Hagebutte. In der Nase auch Schlehe, ein Hauch Cassis und Brombeere. Orangenschale und ein Hauch Mango. Füllig, cremiger Mund, auch hier wie in der Nase schwarze Kirsche als erster Eindruck. Dunkle Erde, butterweich, cremig, schmelzig, extrem lecker. Dunkle Milchschokolade, belgische Pralinen. Alle Aromen in einem ätherischen Schwebezustand. Fein und doch dicht und tief ohne jemals hart zu sein. Es ist kein Powerwein, sondern ein samtig dichter, extrem leckerer, vollmundiger Beerensaft. Im Finale kommt ein guter Hauch salzige Mineralität mit roter Johannisbeere dazu, die große Frische ausstrahlt. Eine leichte Erinnerung an die junge Trinkbarkeit der 1982er, die auch diesen etwas leichteren, sehr fruchtigen Stil aufwiesen mit dem ganz leichten Hauch von Peperoni. Haut Ballet ist, wie schon in den letzten Jahren, in Fronsac ziemlich vorne, teilt sich den ersten Platz mit Moulin Haut Laroque, wenngleich alles natürlich nicht auf dem Niveau von 2009 und 2010. Aber der Wein macht unglaublich Freude und wird die ersten 10-15 Jahre seines Lebens extrem genussvoll zu trinken sein. 92+/100