Lobenberg: 2 Hektar in direkter Nachbarschaft zu Le Pin gelegen. Bestes Terroir. Hauptberater ist Monsieur Despagne. Ein bekannter Weinmacher, von vielen verschiedenen Weingütern u.a. La Rose Figeac. Auch die berühmte Thienpont-Familie mischt hier mit. 80% Merlot und inzwischen 20% Cabernet Franc. Sehr alte Reben bei winzigen Erträgen. So schön reife, runde Frucht. Gott, ist das viel Kirsche. Unglaublich. Kirsche mit Johannisbeere, eingekochter Himbeere. Kaum schwarze Frucht, sondern eher ganz fein bleibend. Fast burgundisch. Einer der wenigen, fast burgundischen Weine in Pomerol im Gefolge von La Croix und La Rose Figeac, mit dem er problemlos mitkommt, sogar dem auch so feinen Beauregard nacheifernd. Und dabei so ätherisch, so unfassbar köstlich in der Aromatik. Dicht und doch fein. Ganz wunderbare florale Noten und eine Frische, die ich hier in dieser Form noch nie hatte. Eine mineralische, salzige Länge, wie wir sie so auch noch nicht hatten. Der 2015er war köstlich und sehr entgegenkommend, einnehmend. Der 2016er legt dann noch eine stylische und extrem präzise Klasse oben drauf. Das ist schon mindestens gehobene Mittelklasseliga in Pomerol und in dieser burgundischen, süßen, rotfruchtigen Art, seiner grandiosen Frische und massiven, aber total geschliffenen, seidigen Tannin. Eine neue Ära für Guillot Clauzel, man merkt die ersten vorsichtigen Beratungen des Winemakers von VCC, Guillaume Thienpont wird schon öfters hinzugezogen. Ein Nachhall von sicherlich 2 Minuten. Dieses intensive Tannin der Kirschfrucht schwappt immer wieder hoch. Der Wein braucht, obwohl er so freundlich erscheint, 6-7 Jahre im Keller, bis er dann das Tannin vernünftig verarbeitet hat. Dafür wird er sicherlich 30 Jahre und mehr halten. Das ist ein superber Finessenwein mit grandioser Frische und sattem Tannin. Aber er täuscht den Konsumenten ein wenig. Da er diese Feinheit nur vorgaukelt. Darunter ist unglaublich viel Tannin-Kraft. Der Wein hat was. Ich bin begeistert. 96-97/100