Lobenberg: Château Galoupet ist einer der 18 Cru Classés der Provence. Vergärung und Ausbau zum Teil in mittelgroßen Holzfässern, was schon in der Nase eine größere Dimension und Tiefe eröffnet. Reifer Pfirsich, zarte Cantaloupe-Melone, Veilchen und Rosenblätter, Yuzu und Orangenblüten, auch sehr viel Grapefruit. Die Holzunterlegung ist superelegant, toll eingebunden, gibt Struktur, ohne aufzufallen. Der Mund ist verblüffend – ich bin baff! Die Balance ist fantastisch, die leichten Bitterstoffe, die samtige Frucht, die minzige Frische, die satte, saftige Struktur – alles greift perfekt zusammen, nichts sticht hervor, wirkt wie aus einem Guss. Das ist umso erstaunlicher, weil es im August bei Galoupet mitten in der Lese einen Hagelschlag gab. Danach musste extrem sortiert werden, um die besten Trauben zu retten. Das Ergebnis ist ein druckvoller Wein mit hoher Grapefruitfrische, mit Melone, rotem Weinbergspfirsich und Walderdbeere. Die Hitze des Jahrgangs ist in diesem feinen Rosé nicht spürbar. Steht in einer Reihe mit den spannendsten Rosés der Welt, auch wenn er ultimativ vielleicht noch nicht ganz mit Sylvain Patailles Freakstoff-Rosé oder Clos Cibonnes Topcuvée mithalten kann. Galoupets Grand Vin ist aber auf keinen Fall ein Rosé, der im ersten Jahr ausgetrunken werden muss. Das Potenzial und die geschmackvolle Ausgewogenheit hat er. Ein superber Rosé allemal. 94/100