Lobenberg: Fronsac war in diesem Jahr nicht begünstigt, zu viel Fäulnis. Fontenil hatte durch Verrieselung einen Mini-Ertrag und es wurde in mühsamer Handarbeit ständig jedes verfaulte Beerchen rausgeschnitten. Und dann hatte Michel die Idee, extreme neue Wege zur Natur zu gehen. Die gelesenen Trauben wurden penibelst sortiert, die Beeren ungequetscht per Hand abgebeert. Das ist reines Traubenelixier, Saft ohne Bitterkeit. Sehr reife Blaubeere, Brombeere und frische Pflaume, auch schwarze Kirsche. Etwas Konfitüre und Cassis-Süße. Betörend, wuchtig intensiv. Im Mund rassige Frische mit satter, schwarzer Frucht, dicht, geschliffene Tannine, sauber definiert, weder bitter noch rau oder spröde. Die Methode scheint ungemein guten Stoff zu erbringen. Die Rasse zieht sich bis ins Finale, alles tänzelt spielerisch um die schwarze Frucht herum, ist noch deutlich besser als die großen 2001er und 2005er. 92-93+/100