Chateau Figeac 1er Grand Cru Classe A 2022
100
- 2
- Merlot 35%, Cabernet Franc 34%, Cabernet Sauvignon 31%
- 5
- rot, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2034–2073
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 100+/100
- Decanter: 98–100/100
- Parker: 98–100/100
- Falstaff: 98–100/100
- Wine Cellar Insider: 98–100/100
- Revue du Vin de France: 97–100/100
- Gerstl: 20+/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Figeac, , 33330 St. Emilion, FRANKREICH
Chateau Figeac 1er Grand Cru Classe A 2022
/100
Lobenberg: Figeac 2022 besteht aus 35 Prozent Merlot, 34 Prozent Cabernet Franc und 31 Prozent Cabernet Sauvignon. Der Alkoholgehalt liegt bei 14 Volumenprozent, der pH-Wert bei 3,7. Das erste Jahr in dem Figeac als Premier Grand Cru Classé A auftreten kann. Neben Pavie ist es jetzt der einzige Vertreter in dieser Klassifikation, weil Ausone und Cheval Blanc ausgetreten sind. In Wirklichkeit sind es aber diese vier Weingüter inklusive Angélus, die als topklassifizierte Weingüter gelten, auch wenn drei aus diversen Gründen ausgetreten sind. Der Wein wurde etwas kühler und länger fermentiert als in den Jahren davor. Die Lese begann direkt am 1. September, es war die früheste Lese bei Figeac seit Beginn der Aufzeichnungen. Der 2022er hat eine reiche, dichte Holunder-Schwarzkirschnase. Unglaublich fein und balanciert. Tolle Flieder-, Veilchen- und Lavendelnoten dahinter. Leichte Süße zeigend, schwarze Kirsche mit Maulbeere. Aber alles ultrafein, schon in der Nase der perfekte Schliff der Gerbstoffe. Nichts sticht, nichts tut weh. Der Mund strahlt eine wahnsinnige Energie aus und Spannung. Grandios dicht mit roter Frucht, die Augen ziehen sich zusammen! Satte Tanninmassen, aber total poliert. Viel Salz und Mineralität. Sehr lang, sehr dicht, spannungsgeladen und gleichzeitig sind die Tannine seidigst. Das ist der totale Schliff in einem aufregenden Wein. Die Faust im Samthandschuh! Genialer Schick! Mit dem hohen Anteil an Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon ist Figeac schon sehr gesegnet in diesen warmen Jahren. Obwohl die Merlot 2022 so gut wie nie zuvor ausfiel, bringen natürlich die Cabernets den Touch Aufregung dazu, den der Jahrgang ob seiner großen Harmonie zum Teil vermissen lässt. Der Wein steht für Minuten. Ultrafein und gleichzeitig mit sehr viel Vibrationen und Spannung ausgestattet. Große Länge mit Salz. Der Wein braucht 10 Jahre oder länger, aber es wird dereinst einer der großen Klassiker von Figeac sein. Ein großer Wein, wahrscheinlich der beste Figeac, den ich hier je probiert habe. In 15, 20 Jahren wird dieser Wein schon eine Legende sein. 100+/100 *** Figeac liegt auf einem 40-Hektar-Kiesplateau, vis-à-vis Cheval Blanc. Es gibt knapp 100.000 Flaschen Gesamtproduktion auf Figeac. 70 Prozent der Fläche wird organisch bewirtschaftet und ist zertifiziert als umweltschonend. Diese Zertifizierung – ohne in die strenge Demeter-Knechtschaft zu gehen – nimmt in Frankreich stark zu. 2021 ist der er Jahrgang, der in den neuen Kellern von Figeac vinifiziert wurde. Ab 2022 ist Figeac in den Olymp der 1er Grand Cru Classe A aufgestiegen in einer Reihe mit Cheval, Ausone, Angelus und Pavie. Spontane Vergärung auf Figeac, der Ausbau in 100 Prozent neuen Barriques.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
/100
Decanter über: Chateau Figeac 1er Grand Cru Classe A
-- Decanter: An incredibly impressive wine in 2022 shaping up to be the wine of the vintage not only as it seems to defy the hot and dry conditions in every way but delivers such confidence and charm it makes it hard to resist. Gorgeous aromatic expression on the nose, open and alive, generous scents of bright bramble fruit and floral notes as well as graphite and cedar. Smooth, supple and generous on the palate, tannins are silky and perfectly weighted giving roundness but also structure with a red berry juiciness and saline bite that is so compelling. Vibrant, dynamic, balanced and precise, the energy is outstanding yet there’s still depth, weight and power underneath. There's not a single thing out of place - utterly seductive and totally moreish. A great effort from the estate now proudly displaying their upgrade to St-Emilion Premier Grand Cru Classé A for the first time as of the new classification. 3.7pH. 8% press wine. 82% grand vin production. Harvest 1 - 26 September, the earliest ever. 98-100/100
/100
Parker über: Chateau Figeac 1er Grand Cru Classe A
-- Parker: A blend of 35% Merlot, 34% Cabernet Franc and 31% Cabernet Sauvignon, the 2022 Figeac is a brilliant wine with which to celebrate this property's elevation to Premier Grand Cru Classé 'A' status. Wafting from the glass with aromas of raspberries and cassis mingled with notions of iris, forest floor, cigar wrapper and pencil lead, it's medium to full-bodied, pure and perfumed, with a deep and multidimensional core of fruit, bright acids and beautifully refined tannins. Serious yet civilized, it's the quintessential Figeac, testament to the late Thierry Manoncourt's vision to plant such a large proportion of Cabernet, and on drought-resistant rootstocks. Such is the inherent complexity of Figeac's terroirs that harvest took place sub-block by sub-block between September 1st and 25th. Congratulations are in order for the Manoncourt family, director Frédéric Faye, consulting winemaker Thomas Duclos and all their team. 98-100/100
/100
Falstaff über: Chateau Figeac 1er Grand Cru Classe A
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Reife schwarze Pflaumen, dunkle Kirschen, Nuancen von Cassis und Tabak sind unterlegt, ein Hauch von kandierten Mandarinenzesten, zart nach Edelholz. Saftig, reife Kirschen, Schwarze Ribiseln, elegant, polierte, seine Tannine, finessenreicher Säurebogen, mineralisch-zitronig im Abgang, sehr gute Länge, saliner Nachhall, sicheres Entwicklungspotenzial. 98-100/100
/100
Wine Cellar Insider über: Chateau Figeac 1er Grand Cru Classe A
-- Wine Cellar Insider: It takes nothing to sense all the intensity, freshness, and depth here. But, more importantly, it is the character. The wine is sensuous, sultry, and lively. The fruits are drenched in cashmere, and velvet that caresses your palate. The levels of depth, richness, opulence, and vibrancy must be felt to be believed. The finish, with its seemingly endless waves of black, blue, and red fruits, with their natural spiciness and purity is off the hook. The seamless finish looks at the 60 second mark, and keeps on going! This is the first vintage for Chateau Figeac as Premier Cru Classe A. With this wine, it is clear they deserve it. The wine blends 35% Merlot, 34% Cabernet Franc, and 31% Cabernet Sauvignon. 8% Press wine. 14% ABV, 3.7 pH. Picking took place September 1 - September 26. This is the earliest harvest in the history of Figeac. Yields were 34 hectoliters per hectare. Drink from 2027-2065. 98-100/100
/100
Revue du Vin de France über: Chateau Figeac 1er Grand Cru Classe A
-- Revue du Vin de France: This is a wonderful illustration of what Figeac and its legendary trio of merlot, cabernet sauvignon and cabernet franc can offer. We cannot remember tasting another vintage as fresh as this: its floral subtlety totally belies what was a very hot year. Remarkable for its intensity and for its dynamic nature, not to mention its overall harmony. 97-100/100
/20
Gerstl über: Chateau Figeac 1er Grand Cru Classe A
-- Gerstl: Auf Château Figeac sagt man uns: «Unser erster Jahrgang als 1er Grand Cru Classé A war aufgrund der frühen und langanhaltenden Hitze und Trockenheit in der gesamten Region klimatisch beispiellos. Um die von der Natur gestellten Herausforderungen zu meistern, mussten sich sowohl die Reben als auch unser Team anpassen und dabei auf ihre Ressourcen und Erfahrungen zurückgreifen.Figeac verfügt über zahlreiche natürliche Vorzüge, die es ermöglichen, extreme Wetterbedingungen zu überstehen. Der blaue Lehmboden bewahrt die Feuchtigkeit tief im Untergrund. Die Wälder, Hecken, Teiche und Bäche auf den 13 Hektaren des Weinguts, die nicht mit Reben bepflanzt sind, bilden Inseln der Kühle. Während der gesamten Saison bestand das Hauptziel unserer Teams darin, die Frische des Bodens und der Früchte zu erhalten und die Reben zu schonen, die mit trockenen oder unruhigen Bedingungen ankommen.Dies ist der zweite Jahrgang, der in unseren neuen Kellern vinifiziert wird, was uns ein ruhiges und präzises Arbeiten ermöglicht hat. Ein ein- zigartiges Vinifizierungs-Programm für jeden Bottich bringt das Potenzial jeder Parzelle zur Geltung, wobei die natürliche aromatische Frische erhalten bleibt und eine sanfte und harmonische Extraktion der Tannine mit aussergewöhnlicher Textur erreicht wird.In einem so schwierigen Jahr waren wir von der Widerstandsfähigkeit der Reben beeindruckt, die uns das Material für die Herstellung eines aussergewöhnlichen Château Figeac 2022 lieferten, in dem die Identität und die Stärken seines Terroirs voll zum Ausdruck kommen.» 2022 ist der zweite Jahrgang im brandneuen, wunderschönen Keller undder allererste Jahrgang als 1er Grand Cru Classé A.Herrliche Nase nach Waldbeeren und schwarzen Kirschen, alles sehr reif, die Spannung und die Vorfreude auf den ersten Schluck bauen sich regel- recht auf, ein Touch schwarze Schokolade und weisser Pfeffer rundet das wunderschöne Bouquet ab. Und nun habe ich den Figeac 2022 am Gaumen, ich erinnere mich noch sehr gut an den genialen 21er. Natürlich ist alles etwas dichter und konzentrierter, aber man spürt die Linie des Châteaus. Der Wein besticht und erfreut durch die geniale Frische, der Cabernet Sauvignon trägt dazu bei, dass dieser St-Emilion richtig tanzt. Die schwarze Frucht, verbunden mit dieser genialen Mineralität, dazu die Tannine, die sich perfekt integriert präsentieren. Man möchte den Wein jetzt schon trinken, bei diesem Gedanken finde ich mich etwas beim Jahrgang 2009, aber in 2022 ist alles noch etwas finessenreicher. Wir erleben hier wohl einen der grössten Weine, die hier je entstanden sind. Zum Mittagessen auf dem Château durften wir die grossen Jahrgänge 2018 und 2009 geniessen, umso mehr freue ich mich auf den 22er in einem gereiften Stadium. 20+/20
Weinwisser über: Chateau Figeac 1er Grand Cru Classe A
-- Weinwisser: 35 % Merlot, 34 % Cabernet Franc, 31 % Cabernet Sauvignon, pH 3.7, 14 Vol.-%, 34 hl/ha. Dicht verwobenes Bouquet, Wildkirsche, zartes Irisparfüm, dunkler Graphit, ein Hauch Veilchen und Heidelbeergelee. Am sublimen tiefgründigen Gaumen mit seidiger Textur, integrierten, gut stützenden Tanninen, balancierter Rasse und engmaschigem Körper. Im konzentrierten, aromatischen, langanhaltenden Finale eine Explosion von Brombeeren, Herzkirsche, dunkler Schokolade und Alpenheidelbeere, erhabene Adstringenz. Für die Bestnote reicht es dieses Mal noch nicht ganz, aber der (neue) 1er Grand Cru Classé 'A' ist auf bestem Weg dahin. Die früheste Ernte im Hause Manoncourt, Start am 01. September (bis 26.9.). 98-99/100
Figeac
Chateau Figeac ist ein wunderschöner Landsitz auf dem Kiesplateau des Saint Emilion mit 40 Hektar Rebfläche schräg gegenüber von Cheval Blanc. Die Nähe zu Cheval Blanc findet sich – vor allem in großen Jahren – durchaus auch im Wein wieder. Der leider 2010 verstorbene ehemalige Besitzer Thierry...