Lobenberg: Du Tertre gehört dem gleichen Besitzer wie Chateau Giscours. Der Generaldirektor ist also ebenfalls Alexander van Beek. Du Tertre erschließt sich ganz anders als Giscours. Giscours ist diese Ultraklassik. Diese reife Cabernet, welche mittlerweile der erste Verfolger von Margaux und Palmer ist, die aber beide stilistisch ganz anders sind. Du Tertre tummelt sich eigentlich eher im oberen Mittelfeld der Appellation und hat den riesigen Vorteil seit vielen Jahren so unglaublich köstlich zu sein. Hier ist nicht nichts Rustikales. Das ist immer eine Delikatesse. Das Weingut gehört wie Giscours Eric Albada Jelgersma und hat 50 Hektar. Klassischer Kiesboden. Natürlich Handlese und danach spontane Vergärung. Du Tertre liegt am höchsten Punkt der Appellation Margaux. Neben Monbrison. Aber nicht warme Fülle wie Monbrison sondern stylische Erotik. Die Lage am Wald ist sicherlich ein Grund für die Feinheit. Es ist etwas kühler hier. Die Weine sind immer köstlich und frisch. Du Tertre war einer der preiswerten Überflieger aus 2016. 2018 zeigt eine sehr harmonische, reife, schwarzfruchtige Nase, süße Maulbeere und Schwarzkirsche, sehr stimmig und fein. Veilchen und Lakritze, aber nicht zu üppig, nicht zu süß, feines geschliffenes Tannin. Massiv vorhanden, aber ganz seidig, das passt gut. Sehr typischer Margaux mit dieser erdigen Würze, mit dieser schwarzen Frucht, aber eben auch mit der für Du Tertre so typischen Feinheit und Verspieltheit. Kein ganz großer Wein, aber ein sehr schöner. 94-96/100