Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur 2022
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- 2
- Cabernet Sauvignon 67%, Merlot 23%, Petit Verdot 10%
- 5
- rot, trocken
- 14,0% Vol.
- Trinkreife: 2027–2047
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 95–96/100
- Quarin: 93/100
- VVWine: 92–94/100
- Falstaff: 92/100
- Gerstl: 19/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Du Retout, Cussac Le Vieux, 33460 Cussac Fort Medoc, FRANKREICH
Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur 2022
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Lobenberg: 67 Prozent Cabernet Sauvignon, 23 Prozent Merlot und 10 Prozent Petit Verdot. 14,2 Volumenprozent Alkohol. Der pH-Wert liegt bei 3,9, die Säure bei 3,1. Die Merlot wurde ab dem 19. September gelesen, die Cabernet ab dem 27. September und die Petit Verdot ab dem 26. Zum Teil mechanisch, zum Teil per Hand. Reife Nase mit schwarzer Frucht. Schwarze süße Kirsche, Holunder und Maulbeere, druckvoll und eher wuchtig aus dem Glas steigend. Unglaublich voluminös für so einen kleinen Haut-Médoc. Nutella, Nougat, Walnüsse, auch süßes Lavendel und Veilchen. Insgesamt aber sehr geradeaus, sehr fokussiert. Im Mund totaler Samt, gar nicht mal Seide, sondern Samt. Ein dichter schwarzblauer Samtteppich legt sich auf die Zunge. Wow, was für unglaubliche Tanninmassen! Aber sie sind total poliert. Nichts ist irgendwie scharf oder unangenehm, sondern alles ist rund und dick und dicht. Trotzdem ist der Wein nicht fett, sondern nur unglaublich viel. Selten einen Wein mit so unglaublich viel, aber gleichzeitig so weichem, samtigem Tannin probiert. Ein extremes Leckerli für Jedermann. Und in einer Blindprobe gar nicht mal unbedingt für einen Haut-Médoc gehalten. Erst am Ende kommen Orangenzesten und pinke Grapefruit durch. Säure und Frische, leichte Exotik. Irgendwo eine Turboversion von 2018, 2017 und 2016 mit etwas mehr Fülle und Reichhaltigkeit. Etwas weniger schlank im Schliff, etwas geringere Säure, aber dafür mit einem größeren Genussfaktor. Der Wein macht echt Spaß! 95-96/100 *** Du Retout liegt direkt am Rande der Appellation Margaux und übernimmt dementsprechend auch deren Charakteristik. Die Weinberge umfassen rund 30 Hektar Rebfläche. Es ist ein Superschnäppchen, vielleicht das Superschnäppchen schlechthin und trotz den hohen Cabernet Anteils ist dieses Margaux-Terroir verantwortlich für die Ausrichtung ins erdig Schwarzfruchtige. Die Lese erfolgt immer zu einem Teil händisch, zu einem Teil aber auch maschinell, um genug Speed in die Ernte zu bringen, wenn kritische Wetterphasen nahen. Auf Du Retout werden die Weine extrem sorgfältig entrappt und händisch nachsortiert, sodass nichts Grünes verbleibt. Anschließend wird alles unter Schutzgas bei vier Grad fast 10 Tage vormazeriert. Alles erfolgt hier per Gravitation. Die eigentliche Vergärung geschieht dann im Stahltank bei 26, teilweise 28 Grad, für bis zu 21 Tage. Anschließend verbleibt der Wein auf den Schalen für bis zu 32 Tage. Die Weine gehen Ende November aus dem Tank in die Barriques, 12 bis 14 Monate bleiben sie dort. Von den Barriques sind 33 Prozent neu. Château du Retout produzier im Durchschnitt 120.000 Flaschen, aber in 2022 nur knapp über 100.000.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Quarin über: Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur
-- Quarin: Schwarze Farbe. Intensive, fruchtige, reife, tiefe und cremige Nase. Vollmundig im Auftakt, gründlich in der Mitte des Mundes, mit Körper und vielen Aromen, der Wein schmilzt am Gaumen, saftig, tief und sogar edel. Langer Abgang, der noch einmal aufspringt. Dieser Jahrgang hat die feinste Tanninkörnung, die je in dieser Lage zu finden war. Ein bemerkenswerter Erfolg. Zusammenstellung: 67 % Cabernet Sauvignon, 23 % Merlot, 10 % Petit Verdot. Alkoholgehalt: 14°18 - pH-Wert: 3,91 - TPI: 78. 93/100
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VVWine über: Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur
-- VVWine: Ausdrucksstark, reichhaltig im Bouquet, viel dunkle Frucht, florale Töne, wow. Im Gaumen üppig, wuchtig, top Frucht, sehr feines Tannin, der Wein spielt eine Klasse über seiner Liga, hat Druck, Länge, Finesse. Top dieses Jahr! 92-94/100
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Falstaff über: Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur
-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Feine Kräuterwürze, schokoladig unterlegte reife Zwetschkenfrucht, schwarze Kirschen, kandierte Orangenzesten. Saftig, süße Frucht, reife Herzkirschen, lebendig, mineralisch und frisch, dunkle Frucht im Abgang, bleibt haften, bereits entwickelt, gutes Potenzial. 92/100
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Gerstl über: Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur
-- Gerstl: Das ist der 20. Jahrgang, den ich hier ab Fass verkoste, 2003 was der erste, wir haben allerdings auch 2001 und 2002 gekauft. Der Wein gehörte auch damals schon zu den überragenden Cru Bourgeois, und er hat sich in dieser Zeit auch noch extrem positiv entwickelt. Jetzt dieser 2022er: Schon der Duft ist absolut betörend, dieser Wein bringt mich immer wieder zum Staunen, das ist der Duft eines ganz grossen Bordeaux, abenteuerlich tiefgründig und komplex, aber auch zart und superelegant, eine überaus sinnliche Duftwolke. Das ist erneut ein absoluter Traumwein, immer noch fast unschlagbar beim Genuss-Preis-Verhältnis. Der Wein beeindruckt zutiefst, enorme Fülle, berauschende Aromatik, exzellente Tannine, perfekt eingebunden in wunderbar süsses Extrakt. Hier stimmt einfach alles, das ist grosse Klasse, auch die kühle Frische passt perfekt ins edle Gesamtbild, das ist erneut eine ganz starke Leistung. 19/20
Du Retout
Chateau du Retout ist in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch den Zusammenschluss von zwei Weingütern im Haut Medoc entstanden. Die ursprünglichen Weingüter Chateau Retout Pineguy Mercadier und Chateau Salva de Camino waren in Folge der Reblausplage verlassen worden und die Weinberge...