Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur 2013

Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur 2013

Zum Winzer

92–93+
100
2
Cabernet Sauvignon 55%, Petit Verdot 21%, Merlot 20%, Cabernet Franc 4%%
5
rot, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2016–2032
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 92–93+/100
Gabriel: 17/20
Gerstl: 17+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur 2013

92–93+
/100

Lobenberg: Du Retout verfügt über 30 Hektar Rebflächen, die mit nun inzwischen 60 Jahre alten Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot und etwas Cabernet Franc bestockt sind. 7000 Stöcke je Hektar, jeder Stock muss weniger als ein Kilo kleinster Trauben versorgen, 2013 nur 500 Gramm, das ergibt eine grandiose Dichte und natürliche Konzentration. Man arbeitet inzwischen überwiegend biologisch-organisch im Weinberg, gepflügt wird zur Vermeidung übermäßiger Bodenverdichtung in einigen besonderen Parzellen wieder mit dem Pferdeflug. Gedüngt wird nur mit Mist und organischen Weinbergsabfällen. Der Ertrag wird durch mehrmalige grüne Lese drastisch eingeschränkt, die Ernte wird per Hand auf großen Sortiertischen nachsortiert und extrem aufwendig entrappt. Stilistisch ist eine deutliche Anlehnung an die Weine aus Margaux und Pauillac zu erkennen, die Weine erinnern in ihrem erdig schwarzbeerigen Stil an Lynch Bages, Grand Puy Lacoste und mehr noch an du Tertre. Du Retout liegt im südlichen Haut Medoc, direkt an der Grenze zur Appellation Margaux, völlig ohne Zweifel ein hervorragendes Kies-Lehm-Terroir mit perfekter Drainage, das ist eine Lebensversicherung in schwierigen Jahren. Die Besitzer sind Frederic Soual-Kopp und seine Frau Helene Soual. Frederic arbeitete lange Zeit auf Chateau Palmer, nicht die schlechteste Referenz für sein großes Wissen ums Weinmachen. 2013er wurde der Merlot in der ersten Oktoberwoche geerntet, Petit Verdot und Cabernet Ende der zweiten Oktoberwoche, eine Woche vor dem optimalen Zeitpunkt, der Pilzdruck wurde zu groß und Fäulnis im Lesegut wollte man unbedingt vermeiden, auch vermied man so den großen Regen um den 15. Oktober in diesem Teil des Medoc. Eine Lebensrettung im Jahr 2013 war die Ernte per Maschine, Frederic konnte so bis zuletzt zuwarten um dann alles binnen eines Tages ernten zu können, ohne auf Wochenendpausen von Lesehelfern Rücksicht nehmen zu müssen. Durch die Ertragsminimierung des Jahrgangs nach der extremen Blüten-Verrieselung im Frühjahr und durch aufmerksamste Laubarbeit und Arbeitsdurchgänge im Spätsommer und Frühherbst konnte das Ergebnis dann eben ohne Fäulnis geerntet werden. Nur 30 hl/ha Erntemenge, weniger als 50 Tsd. Flaschen Erstwein. Die teilweise Unreife konnte vollständig ausgeglichen werden durch eine andere Rebsortenzusammensetzung des Erstweins, alles Grüne ging in den Zweitwein, der 2013 über 50% der Gesamtmenge ausmacht. Satte 21% reife Petit Verdot im Erstwein, dazu 55% reife Cabernet Sauvignon, 24% Merlot. 30 Tage Fermentation im Zement, zuvor und danach Maischestandzeiten, Ausbau im Barrique, davon 30% neu. nur 12,5 Grad Alkohol, nicht chaptalisiert, Säure 3,1 Gramm. Der Wein ist 2013 extrem dunkel, Petit Verdot gibt nunmal schwarze Weine. Extreme Lorbeer, Wacholder und Eukalyptus-Ausrichtung mit Veilchen Und Lakritze, dazu satte schwarze Erde und salzig eingekochtes Cassis mit Brombeere und Blaubeere. Das ist mit der Rebsortenzusammensetzung schon sehr eigenständig! Sehr fester und zupackender Mund, wer schon einmal reinen Petit Verdot probiert hat weiß um die maskuline Art und den Touch von schwarzer Erde und Teer. Schwarze Oliven, Assamtee, Lorbeer, würzige kubanische Robusto-Zigarren. Sattes Tannin, aber nicht spröde, nur eben maskulin mit präsenter Säure von Grapefruit und Orangenschale. Bittermandel, konzentrierte Schwarzkirsche, Bitterschokolade und Salz im chraktervollen und ausdrucksstarken Finish. Die salzig süßen Cassis-Noten der reifen Cabernet müssen kämpfen um geschmeckt zu werden. Der 13er liegt stilistisch irgendwo zwischen einem Rauzan Segla und einem Lynch Bages. Klingt vermessen aber bei einem Bruchteil des Preises ist das weit mehr als ein Achtungserfolg, du Retout ist der Konkurrenz von Cambon La Pelousse und Paloumex weit enteilt. Ein Wein im Stil des 2010er, sogar konzentrierter und maskuliner, in der Bewertung dem 2012er (der wie 2009 ist) gleichwertig oder sogar überlegen. Superber Wein, ein grandioser Erfolg und der Maßstab für das grandiose Preis-Leistungsverhälnisses der besten Bordeaux. 92-93+/100

17
/20

Gabriel über: Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur

-- Gabriel: Bizarre Assemblage. So viel Petit Verdot wie noch nie. 55 % Cabernet Sauvignon, 21 % Petit Verdot, 20 % Merlot, 4 % Cabernet Franc. Eine Drittel weniger wie sonst. Tiefes Purpur, satt in der Mitte, Granatschimmer am Rand. Würziges Bouquet, viel Brombeeren und Lakritze, dunkle, florale Noten im Untergrund. Im Gaumen bleibt er im blaubeerigen Bereich, Schwarzbrotkruste, viel schwarzer Pfeffer vom Petit Verdot zeigend, die Tannine sind sehr angenehm, das Extratkt zeigt fein mehlige Konturen. Viel klassischen Bordeauxgeschmack mit sich bringend. Es war die erste Fassprobe unserer 15tägigen Reise. Ich bin dem Wein dann noch zwei Mal begegnet und ich habe ihn auf d'Arsac mit 240 anderen Cru Bourgeois verglichen. Er gehört mit Branas-Grand- Poujeaux und Clément-Pichon an die Spitze der Médoc-Best-Values! 17/20

17+
/20

Gerstl über: Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur

-- Gerstl: Hélène Soual Kopp: ' Wir hatten 3 x extrem viel Regen, dazwischen wieder eine Woche schönes Wetter, in dieser Zeit gab es extrem viel Arbeit im Rebberg, es war ganz wichtig die Fäulisherde und die noch unreifen Trauben zu eliminieren. Als dann die Traubenhäute begannen zu platzen, musste man muss schnell ertnen. Wir haben am 1. Oktober mit der Ernte der Merlot begonnen und am 10. und 11. mit dem Petit-Verdot und Cabernet Franc abgeschlossen. Die Petit Verdot hielten sich am besten, die konnten wir bis ganz zum Schluss hängen und voll ausreifen lassen. Mit 21% haben wir denn auch einen so hohen Anteil in der Assamblage wie nie zuvor.” Der Duft zeigt Feinheiten, strahlt Reife aus, schwarze Frucht mit dem typischen bordealaiser Cassis im Zentrum, Brombeer und etwas Zwetschgge, was auch wieder den guten Reifegrad anzeigt. Rassiger, schmackhafter, superfeiner Gaumen, die Qualität der Tannine ist vorzüglich, die delikate Extraktsüsse unterstützt das köstliche Aromenbild, das ist ein charaktervoller spanneder und auch sehr charmanter Wein. Das ist erneut eine unglaublich starke Leistung von Hélène und Frédéric Soual Kopp. 17+/20

Wine Spectator über: Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur

-- Wine Spectator: -- WS: A bit toasted along the edges, but there’s solid plum and blackberry fruit, a nice tug of earth and some good chewy, briary grip. Nice range, depth and character. 87–90/100

Mein Winzer

Du Retout

Chateau du Retout ist in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts durch den Zusammenschluss von zwei Weingütern im Haut Medoc entstanden. Die ursprünglichen Weingüter Chateau Retout Pineguy Mercadier und Chateau Salva de Camino waren in Folge der Reblausplage verlassen worden und die Weinberge...

Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur 2013