Gigondas Le Poste 2021

Chateau de Saint Cosme: Gigondas Le Poste 2021

Weinclub

BIO

Zum Winzer

99–100
100
2
Grenache 100%
5
rot, trocken
15,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2039
Verpackt in: 6er
9
voluminös & kräftig
strukturiert
3
Lobenberg: 99–100/100
Parker: 97/100
Wine Spectator: 96/100
Galloni: 95–97/100
6
Frankreich, Rhone, Gigondas und Rasteau
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Gigondas Le Poste 2021

99–100
/100

Lobenberg: Der Weinberg liegt auf fast 300 Meter Höhe. Der Untergrund ist eine Art Kalkstein/Lehmgemisch, aber trocken. Gleicher Untergrund wie er auch im Barolo vorkommt. Der Weinberg ist der jüngste der drei großen Lagen. Erst 1963 gepflanzt. 100% Grenache. Alles spontan als Ganztraube und unentrappt im Zement vergoren, in neuem und einjährigem Barrique ausgebaut. Alles biodynamisch bearbeitete Weinberge. Le Poste muss sich mit dem La Claux um die aktuell eleganteste Nase streiten, so fein, geschliffen, steinig, fast kühl wirkend, trotzdem mit dem überwältigenden, dunkelroten Charme ankommend. Der Wein zeigt leicht verbranntes Gummi vom frischen Holz. Dahinter kommt Holzkohle und erst dann verbrannte Lakritze mit Cassis, Herzkirsche und einer süßen Schlehe. Enorm strukturierter, eigenwilliger Angang. Auch im Mund Lakritze bis zum Abwinken, in Holunder gewälzt. Wow! Dann wieder diese roten und blauen Beeren. Enorm fein, frisch und spielerisch, trotzdem aromatisch. So intensiv. Le Poste ist ein wirklicher Extremist in seiner Ausdruckform. So eigenwillig. Ich würde ihn nicht vor Hominis Fides setzen, aber es ist sicherlich die gleiche Liga. Ganz große Weine hier! 99-100/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2021 stellt an der Rhône zweifellos einen Einschnitt in der Reihe der heißen, trockenen, mediterranen Jahrgänge dar, wie wir sie spätestens seit 2015 durchweg erlebt haben. 2021 erinnert viele Winzer im Rhônetal gar an die »guten alten Zeiten« vor 20, 30 Jahren – späte Lese, hohe Säurewerte und eine Phenolik wie es sie zuletzt in den 90ern gab. Ein Jahrgang der großen Emotionen, ein ständiges auf und ab der Gefühle: Die extreme Frostepisode vom 7. bis 9. April mit Temperaturen von teilweise fast -10°C betraf fast alle französischen Weinbaugebiete. Teilweise sorgte der Frost für einen kompletten Ernteausfall. Drei Wochen lang regte sich gar nichts in den Weinbergen des Rhônetals. Wie durch ein Wunder trieben viele Reben doch noch aus, aber nicht ohne Folgen: Die eiskalten Nächte brachten die Natur aus dem Gleichgewicht, der Wiederaustrieb verlief geradezu anarchisch, die Arbeit im Weinberg war extrem anspruchsvoll und verlangte den Winzerinnen und Winzern alles ab. Die erfreulichen Regenfälle während des gesamten Vegetationszyklus, die gemäßigten Temperaturen im Sommer und der goldene Herbst sorgten für ein großes Durchatmen. Am Ende wird 2021 nicht nur als Jahrgang der plötzlichen Wiedergeburt der Klassik, der Feinheit und Eleganz in Erinnerung bleiben, sondern auch wegen des immensen Aufwands – nur, wer 2021 alles gegeben hat, wurde am Ende mit ultrafeinen Weinen belohnt, wie wir sie seit Jahren nicht mehr im Glas hatten. An der südlichen Rhône ist 2021 ein Jahr der puren Trinkfreude. Alles ist sofort da, offen und so unglaublich fein. Die Alkoholgrade liegen rund 1,5 Prozent unter denen der vergangenen Jahrgänge. Sowohl die Weißen als auch die Roten sind hervorragend balanciert und bestechen mit guten Säurewerten und hoher Frische. Die Weine sind hocharomatisch, die Frucht ist schmeichelhaft und fast schon spielerisch-abgehoben. Eine Grenache voll auf der Pinot-Spur – wann gab es das zuletzt?! Die nördliche Rhône bringt 2021 einen Stil, den dort viele für nicht mehr möglich hielten: Extrem fein und verspielt, fast schon schwebend und mit einer genialen Frische ausgestattet. Ein Jahr für große Weißweine mit strahlender Aromatik und hervorragender Lagerfähigkeit, ein Jahr für herrlich klassische, stilvolle, delikate Rotweine mit betörend ätherischen Noten von Pfeffer und Veilchen und ultrafeiner, aber aufregender Tanninstruktur. All in all ist 2021 an der Rhône ein Jahr für Finessetrinker, für Liebhaber der Feinheit, der Frische und der Eleganz. Lange hat man sich nach solchen klassischen Jahren gesehnt. Aber klassisch mit einem genialen Twist, denn am Ende vereint 2021 mit seiner schlanken, hochfeinen Art und der genialen Duftigkeit und Aromatik das Beste von damals und heute. »Zurück in die Zukunft!« – das beschreibt diesen aufregenden Rhône-Jahrgang wohl letztlich am besten.

97
/100

Parker über: Gigondas Le Poste

-- Parker: The string of successes continues with the stunning 2021 Gigondas le Poste, which features layers of spicy complexity—pepper, licorice, allspice—melded into deep plum and black cherry fruit. It's full-bodied and richly concentrated, with supple tannins that give the wine a velvety, almost creamy texture that lingers on the finish. Wow.

96
/100

Wine Spectator über: Gigondas Le Poste

-- Wine Spectator: A showstopper, this is chewy, smoky and broad-shouldered in the best possible way. Reveals layers of blackberry and plum matched by pronounced charred iron, dried thyme and black pepper. Shows serious mineral intensity and refined yet muscular tannins, which provide the framework and energy, while forest floor, tobacco and an intriguing menthol note mark the long finish. Best from 2025 through 2040. From France. 96/100

95–97
/100

Galloni über: Gigondas Le Poste

-- Galloni: Deep magenta. Expansive, spice- and mineral-tinged black raspberry, kirsch and boysenberry aromas are complicated by suggestions of incense, lavender and smoky minerals. Alluringly sweet and focused in the mouth, offering densely packed red and blue fruit preserve, floral pastille and exotic spice flavors that smoothly balance weight and finesse. This wine shows superb finishing clarity and mineral lift on the penetrating and impressively long finish, which features polished tannins and resonating fruit, floral and mineral notes. 95-97/100

Mein Winzer

Chateau de Saint Cosme

Gigondas ist zusammen mit der Appellation Chateauneuf-du-Pape sicherlich die spannendste und innovativste Region der Rhone und der junge Louis Barruol von Chateau de Saint Cosme gehört nicht nur laut Robert Parker zusammen mit Santa Duc und Bouissiere zur Creme de la Creme der Appellation.

Gigondas Le Poste 2021