Chateau Coutet Cuvée Demoiselle 2017

Chateau Coutet Cuvée Demoiselle 2017

Holzkiste

Zum Winzer

100
100
2
Cabernet Franc 50%, Merlot 50%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2045
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 100/100
Pirmin Bilger: 19+/20
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Coutet Cuvée Demoiselle 2017

100
/100

Lobenberg: Es gibt eine spezielle Parzelle auf Chateau Coutet, die Cuvée Demoiselle heißt. Cuvée Demoiselle kommt aus zwei kleinen Plots aus den höchsten Lagen von Coutet, reiner Kalksteinfelsen ganz oben auf dem Plateau direkt neben Beausejour Duffau. Es sind die ältesten Reben des Hauses, über 80 Jahre, zum Teil über 100 Jahre alt, Cabernet Franc und Merlot, aber nur die spezielle, uralte Form der Merlot mit winzigen Beeren und rotem Saft. Und so gehen sie auch in den Wein. Es werden lediglich 2.000 Flaschen erzeugt. Diese Supercuvée wird exakt gleich auch in eine Spezialflasche mit verschweißtem Glas gefüllt. Dann kostet er allerdings 300. Das ist der gleiche Wein. Ein Wein der für Jahrhunderte weggelegt werden soll. Lassen sie uns bei der normalen Flasche bleiben. Diese 50/50 Cuvée aus den ältesten Reben vom besten totalen Bio-Terroir in Saint-Emilion ist schon sehr speziell. In diesem Wein ist eben die Merlot-Form, die einen roten Saft hat. Mit extrem kleinen Beeren. Eine Form, die es nur noch auf Chateau Coutet gibt. Die Urform des Merlot. Die Reben aus diesem Plot sind über 100 Jahre alt. Das Besondere an diesem speziellen Wein ist, dass er komplett im Holz vergoren wird und bei der Mazeration extrem lange auf den Schalen belassen wird. Es wird alles ohne pumpen bewegt, und ohne künstliche Bewegung zu Beginn mit den Füßen getreten. Der Wein verbleibt dann bis zum folgenden April im großen Holzfuder und wird erst dann in Barriques gefüllt. Demoiselle wurde 2017 erstmals umgestellt auf eine Entrappung per Hand. In Italien bei Altare nennt man das uno per uno. Das ist eine Methode, wie sie fast nirgends mehr möglich ist. Hier wird wirklich über zwei Tage mit einem Team von 80 Leuten (Freunde des Hauses, Gastronomen, Händler) jede einzelne Traube von Hand entbeert. Es gibt kein einziges grünes Element. Das ist die Quintessenz aller optischen Sortiermaschinen. Perfekter geht es gar nicht. Jede einzelne Beere wird von Hand herausgenommen, gesichtet und entschieden ja oder nein. Das ist vielleicht auch die Besonderheit, warum Demoiselle nochmals so viel anders, weicher und in seiner abgehobenen Art extremer ist. Die Cuvee 2017, die überhaupt nicht vom Frost tangiert war, ist wie üblich 50% Merlot und 50% Cabernet Franc. Es gab hier keine Schäden durch den Frost, da der Reifezustand so perfekt und der Gesundheitszustand so sensationell war, ja besser denn je, sodass sie im September bis Anfang Oktober Plot für Plot einzeln lesen und vergären konnten. Immer im optimalen Zustand. Zu erwähnen ist, dass seit 2017 das neue beratende Önologie-Team mit Valerie Lavigne zuständig ist. Sie ist die frühere Assistentin von Denis Dubourdieu, sicherlich einer der berühmtesten Weinmacher Bordeaux überhaupt mit seinen eigenen Weingütern Doisy Daene und anderen mehr. Er beriet eigentlich die kultigsten Weingüter. Und Valerie macht nach seinem Tod das Ganze jetzt mit einem neuen Partner, und sievist jetzt hier eben auch Beraterin auf Coutet. Demoiselle hat gar kein neues Holz gesehen, aber trotzdem steigt kalter Rauch in die Nase. Für den Demoiselle wird nur ein Jahr altes Holz verwendet. Der kalte Rauch in der Nase ist nicht Holz, sondern diese ungewöhnliche Ausdrucksstärke dieses Weinberges. Und wenn der normale Coutet schon old-fashioned war, dann ist der Demoiselle das noch in viel stärkerem Ausmaß. Da der normale Coutet dieses Jahr so extrem gut ist, kann ich hier nur jeden Genießer in gewisser Weise sogar warnen. Was wir hier aus dem Glas bekommen, ist Jahrhunderte zurück. Und wenn der normale Coutet eine Komposition ist, die noch in gewisser Weise an Burgund und an Super-Chateauneuf erinnert, so sind wir hier außerhalb eines gewöhnlichen Rahmens. Auch der Mund kommt eher schlank, mit extrem viel roter Frucht. Anders als die Nase, die fast nur Pflaume und tiefe Maulbeere suggerierte, haben wir hier süße Erdbeere, Himbeere, aber auch viel Gripp, Mineralität. Aber das Ganze viel moderater rüberkommend als in dem doch positiv extremen Coutet selbst. Eine Nase und ein Geschmack wie es beides heute nicht mehr gibt. Trotzdem hat der Wein Frische und Länge und macht unglaublich viel Vergnügen. Er trifft nur eben auf Verblüffung durch seine ungewohnte Ausprägung. Die Cabernet Franc mit ihrer Himbeere wird gleich gestützt durch Schlehe, rote Johannisbeere, und unter allem liegt uralter Balsamico. Ich tendiere in diesem Jahr dazu den „normalen“ Coutet für meinen Keller vorzuziehen, und doch ist der Demoiselle der noch speziellere Wein. Beide sind Weine aus einer anderen Welt. Demoiselle noch mehr old-fashioned, noch spezieller, aber beides Riesen. Riesen in einer sonst nicht kennbaren Ausprägung. Sie müssen abervschon das ganz Andere wollen. 100/100

19+
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Pirmin Bilger über: Chateau Coutet Cuvée Demoiselle

-- Pirmin Bilger: 50% Merlot und 50% Cabernet Franc. Hier wurde alles von Hand bearbeitet. Mit 3 Pferden und 10 Leuten wurden die Trauben in den Reben gelesen und 70 Personen haben die Beeren von den Trauben genommen und aussortiert – so etwas gibt es nur noch auf Château Coutet. Das ist eine rustikalere Nase der anderen Art. Eine vibrierende Spannung liegt in diesem Duft – unglaublich viel Würze. Aromen nach Kirsche und roter Frucht, dahinter zart rauchige, mineralische Noten, welche Ausdruck dieses außergewöhnlichen Weinbergs sind. Der Gaumen hat eine explosive, saftige Frische, so unglaublich energiebeladen und intensiv. Perfekt reife Frucht gepaart mit einer ebenso genialen Säurestruktur. Die Tannine sind ultrafein und kaum spürbar – ja man hat das Gefühl, dass man den Wein sofort trinken könnte. Das ist der pure, unverfälschte Geschmack eines echten Bordeaux-Weines, wie man es heute praktisch nicht mehr antrifft. Das ist Natur in ihrer schönsten Vollendung. Wir dürfen im Anschluss noch den 2015er probieren und hier zeigt sich nochmals das ganze Potential dieses außergewöhnlichen Weines. 19+/20

20
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Gerstl über: Chateau Coutet Cuvée Demoiselle

-- Gerstl: “Da strahlt ein raffinierter Strass von edlen Kräutern aus dem Glas dazu ganz dezent schwarze Frucht der sinnlichen Art, das ist fast pures Terroir, nur ganz dezent begleitet von etwas Frucht, ein Duft, der mit Nichts zu vergleichen ist, das ist einfach Coutet, man muss das selber riechen, um zu verstehen, wie aussergewöhnlich das ist, ein unglaubliches Parfüm. Ich glaube, dieses Jahr wird diesen Wein wohl fast jeder Weinfreund auf Anhieb lieben, diese unvergleichliche Persönlichkeit zeigt auch Charme ohne Ende. Ganz besonders intensiv ist auch die Gänsehaut, die der Wein bei mir auslöst. Das ist ein ganz grosser absolut perfekter Wein, aber ohne einen Hauch von Starallüren, er bleibt immer völlig unkompliziert, einfach natürlich ohne 'Schnickschnack'. Das ist ein echtes Wunder der Natur. 20/20

Mein Winzer

Coutet

Château Coutet ist das älteste Bioweingut in ganz Bordeaux. Dieses Weingut gibt es seit 1599 und es ist seit dem im Besitz der Familie David Beaulieu, also seit unzähligen Generationen. Und vom ersten Tag an biologisch organisch bearbeitet. Es wurden über Jahrhunderte nie Herbizide oder Pestizide...

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