Chateau Clos Louie 2016

Chateau Clos Louie 2016

Zum Winzer

100
100
2
Cabernet Franc, Carmenere, Malbec, Merlot
5
rot, trocken
15,0% Vol.
Trinkreife: 2025–2060
Verpackt in: 6er
3
Lobenberg: 100/100
Quarin: 95/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Cotes de Castillon
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Clos Louie 2016

100
/100

Lobenberg: Ein Weingut am Rande der Appellation zu Saint Emilion, mit weniger als 15 Hektar Anbaufläche, dessen Kern eine nur 0,85 Hektar große Zelle ist, bestockt mit bis zu 150 Jahre alten, wurzelechten Reben, Prephyloxera. Direkter Nachbar ist Eric Jeanneteau von Tertre de la Mouleyre aus Saint Emilion. Merlot, Malbec, Carmenere und Cabernet Franc. Über einer Eisenauflage auf reinem Kalkstein gelegen, biologische Bearbeitung, Grass und Kräuter Bewuchs. Die Lehmauflage über dem reinen Kalkstein ist etwa 30cm dick. Der Ertrag ist auf Grund des hohen Alters der Reben extrem gering, ganz natürlich unter 25 Hektoliter pro Hektar. Alles wird in Handarbeit entrappt und auf einem Tisch händisch sortiert und entrappt. Ein Aufwand, welchen sich ein großes Weingut gar nicht leisten könnte. Die Lese entspricht allen biologisch arbeitenden Winzern, und dank des geringen Kupfereinsatzes und der frühen Reife erfolgt die Lese wie bei Clos Puy Arnaud in der Regel schon im September. Der alte Weinberg ist mit 6.500 Stöcken pro Hektar bepflanzt und es gibt weniger als 4.000 Flaschen dieses Weins. Das Weingut ist auch biozertifiziert. Der Weinberg steht in der Gemeinde Saint-Philippe-d´Huile. Die Bio-Zertifikation gilt seit 2012. Der Önologe ist Claude Gros. Besitzer sind Pascal und Sophie Lucien-Douteau. Die Rebsortenzusammensetzung ist auf Grund des gemischten Satzes der 150 Jahre alten Reben nicht genau festzulegen. Die Weine werden im Zement aber auch im offenen 30 Hektoliter Inox Stahltank vergoren, danach zusammen im 500 Liter Stockinger Tonneau ausgebaut. Sie bleiben 1 ½ Jahre ohne Bâtonnage in diesen Fässern. Unberührt bis zur Abfüllung. Der Holzeinsatz ist zu 50% in neuen und 50% in gebrauchten Tonneaus sowie zum Teil in 300 Liter Fässern. Die Lese war im Jahre 2016 vom 08. bis zum 15. Oktober. Der Lesezeitpunkt liegt also etwas später als bei Clos Puy Arnaud, vielleicht auch, weil wir hier etwas mehr in einer Talsenke liegen. Was wir schon beim Zweitwein realisieren konnten, ist diese ungeheure Dichte, dieses butterweiche Tannin. Das ist Samt, aber auf keinen Fall üppig, fett, marmeladig, kaum vom Holz geküsst. Und wenn wir bei „Louison und Leopoldine“ noch in einem Bereich von gekochter Himbeere mit Kirsche waren, bekommen wir hier deutlich mehr Schwarzkirsche und Aromen von Maulbeere dazu. Aber das Ganze bleibt sehr delikat, fein und schwebend, dabei aber ungeheuer dicht. Schöner Schoko-Touch. Wie sagt man dass, wenn ein Wein üppig und reich rüber kommt, aber nicht den Hauch ordinär und vulgär ist, sondern so einen feines, schwebendes Teil? Wann hab ich das probiert? Ja vor einer Woche hab ich den Ridge Monte Bello 2016 probiert. Das war ähnlich. Leicht kalter Rauch darüber. Ungeheuerlich in der Feinheit. Der schwarzbeerige, aber super feine Mund zieht sich bis ins Unendliche. Das ist sowas von das Gegenteil eines Blockbusters. Das ist nur fein, delikat, lang und köstlich. Man mag reinspringen. Und er ist weniger vordergründig als der „Louison und Leopoldine“. Der Clos Louie selbst ist schwebend, abgehoben, erhaben über viele andere Weine. Und wenn Clos Puy Arnaud, der Nachbar noch ein schwebend, tänzelnder Loire Wein war, so sind wir hier eine Liga darüber. Wir sind bei einem ganz großen Jahrgang eines Loire Weines oder auch eines hervorragenden Kaliforniers. Der Vergleich mit Ride Monte Bello war nicht so falsch, weil hier auch die Merlot eine deutliche Rolle spielt. Die Schwarzkirsche ist aber unendlich fein. Die Säure ist da, aber die Pikanz ist nie aufdringlich. Alles bleibt zierlich und doch so intensiv. Das ist Perfektion und Trinkbarkeit vom ersten Schluck an. Großes Kino für Leute, die feine Weine wollen und gleichzeitig nicht auf Intensität, Dichte und Tannin-Massen verzichten wollen. Das ist eine ziemliche Quadratur des Kreises. Das als einen der ersten 10 Weine des Jahrgangs zu probieren, macht es für alles was danach kommt ziemlich schwer. Ich finde ihn sensationell. Das ist die Art von Wein, die ich gerne trinke. 100/100

20
/20

Gerstl über: Chateau Clos Louie

-- Gerstl: Mir fehlen die Worte, das ist ein Duft von einer Schönheit, die sich mit Worten nicht beschreiben lässt, da strahlt ein wunderbares Stück Natur aus dem Glas, unendlich komplex und reich, beinahe opulent und doch ist es pure Raffinesse. Am Gaumen herrscht vibrierende mineralische Spannung, der Wein wirkt hyperelegant und belebend, dieses Kraftbündel tänzelt mit einer Leichtigkeit über die Zunge, die sprichwörtlich ist, was ist das doch für eine himmlische Delikatesse. Dass ein Wein sich so sensationell präsentiert, noch bevor er die Malo gemacht hat, hätte ich nicht für möglich gehalten. Das ist einfach nur supergenial. 20/20

Mein Winzer

Clos Louie

Es handelt sich bei diesem Weingut nur um 0,85 Hektar. Bis zu 150 Jahre alte Reben, wurzelecht, Prephyloxera. Merlot, Malbec, Carmenere, Cabernet Franc. Lehm-Eisen-Auflage auf reinem Kalkstein, biologische Bearbeitung, Gras- und Kräuterbewuchs.

Chateau Clos Louie 2016