Lobenberg: Dies ist nach Reynon der zweite Weißwein von Denis Dubourdieu, beziehungsweise nach seinem Tod nun von seinen Nachfahren, von seinem Labor und seinen Mitarbeitern. Auch ein Sauvignon Blanc mit einem kleinen Hauch Semillon. Ein Graves, der eigentlich wie ein Pessac-Léognan schmeckt, und der im Grunde der erste Verfolger der großen Weine aus dieser Appellation ist. Neuerdings wird es schwerer für ihn, weil das Châetau Léognan auch einen hervorragenden und sehr bezahlbaren Weißwein in die Flasche bringt. Aber die zwei sind eigentlich die direkten Verfolger von Fieuzal und anderen großen Namen. Die Besonderheit: Die Sauvignon Blanc mutiert hier ein klein wenig in Richtung Loire. Wir haben gar keine Stachelbeere und Grasigkeit mehr, sondern nur die von der Loire gewohnte feine grüne und weiße Birne. Ein leichter Hauch Melone, Litschi, sogar ein Hauch Quitte und Kiwi. Das ist eine schicke Nase mit einem leichten Grünstich. Im Mund wunderschöne Nektarine und Aprikose. Wow, das ist echt fein! Aprikose mit zerdrückten Aprikosenkernen. Ein leichter grüner Touch dazwischen, aber sehr aromatisch. Viel Zitronengras, aber viel gelbe, ja sogar rötliche Frucht. Rote Johannisbeere. Und diese schöne, ins Rötliche tendierende Nektarine. Orangen- und Limettenabrieb. Das ist schön, das ist pikant. Eine wahnsinnige Frische in der salzigen Länge. Leicht stützende Holznoten darunter. Der Wein hat richtig Klasse und liegt deutlich über dem in sich sehr stimmigen 2018er. Der 2019 hat den Kick Aufregung. Fast zu Größe tendierend. 94+/100