Lobenberg: Das zweite Weißwein-Weingut von Monsieur Doubourdieu, dem gerade verstorbenen Genie. Ein Sauvignon Blanc aus Graves. Die beiden Söhne verantworten die Weingüter. Die auch schon bisher tätige Madame Levigne ist verantwortlich für die Önologie und die Vinifikation. 2017 ist wirklich fabelhaft für Sauvignon Blanc, weil wir durch die Reife der frühen Monate Mai bis Juli, überhaupt keine Stachelbeere haben. Sondern nur diese schöne Zitrus-/Grapefruit-/Litschi-/Apfelnummer. Auch ein bisschen Rhabarber und weiße Johannisbeere, aber mild und zugleich ausdrucksstark. Und, anders als der kleinere Reynon, hat der Clos Floridene sogar ein bisschen neues Holz gesehen. Er bekommt eine cremige Fülle dazu und behält trotzdem diese unglaubliche Frische des Jahrganges 2017. Die dem Weißwein zugute kommende frühe Lese noch im August hat eben durch den kühlen August die Frische bewahrt. Anders als die etwas fülligeren geratenen Rotweine in Pessac-Leognan sind die Weißen ohne die Hitzewellen des Septembers komplett auf der frischen Seite geblieben, und trotzdem sind sie voll in der Aromatik durch die warmen Monate zuvor. Der lange Nachhall ist sehr beeindruckend, die cremige Fülle passt perfekt zum Sauvignon Blanc. Ich hätte mir fast noch ein wenig mehr Holz gewünscht, aber die Balance ist schon ganz überragend. Natürlich gibt es oberhalb von Clos Floridene im Bereich Smith Haut Lafitte und Malartic noch Weine in einer anderen Liga, aber für bezahlbaren Alltagsbereich ist Clos Floridene schon unglaublich gut. Die beiden kleinen Weißweine von Doubourdieu präsentieren sich beide best ever. 94+/100