Canon La Gaffeliere: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B 2024

Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B 2024

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

95
100
2
Cabernet Franc 43%, Merlot 43%, Cabernet Sauvignon 14%
5
rot, trocken
13,0% Vol.
Trinkreife: 2029–2045
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 95/100
Markus Del Monego: 95+/100
Weinwisser: 95–96/100
Vinum: 95/100
Lisa Perrotti Brown: 94–96/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B 2024

95
/100

Lobenberg: 43 Prozent Cabernet Franc, 43 Prozent Merlot, 14 Prozent Cabernet Sauvignon. Der Alkohol liegt bei moderaten 13 Volumenprozent. 42 Hektoliter pro Hektar Ertrag. Zwischen dem 25. September und dem 5. Oktober gelesen. Ausbau zu 30 Prozent in neuem Holz. Die Nase ist ganz typisch reife Cabernet Franc. Sehr viel Waldhimbeere, hohe Intensität an roter Frucht. Herzkirsche, ein leichter Hauch Sauerkirsche darunter. Aber die Süße steht im Vordergrund. Sehr fein gewoben, schick und aromatisch. Aber nicht wuchtig, eher eine tänzelnde Schönheit. Verspielter Mund, auch hier wieder rote Frucht. Rote Waldhimbeere mit Sauerkirsche. Tolle Frische! Mittlere Länge, salzig und mit ganz seidigem Tannin. Sehr schicker Canon La Gaffelière. Nicht der Ansatz eines großen Weines wie in 2023 oder 2022, dafür aber unendlich lecker und poliert. Eine Köstlichkeit! Etwas zu schlank und natürlich ist das ein Preisbereich, wo es dann mit 2024 schwierig wird. Da muss schon deutlich was passieren, dass sich der En Primeur Kauf lohnt. Eine Ode an die Freude allemal! *** Canon La Gaffelière ist das Stammweingut von Graf Neipperg, der mit Clos de l´Oratoire, d´Aiguilhe und La Mondotte noch drei andere Châteaux am rechten Ufer sein Eigen nennt. Hier direkt jenseits der Bahnlinie an den unteren Hangausläufern von Saint-Émilion gelegen. Die Reben stehen auf Böden mit einem hohen Anteil an sandigem Kies. Canon La Gaffelière liegt in direkter Nachbarschaft zu Petit Gravet Ainé. Das Weingut ist Bio-zertifiziert.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

Verkostungsnotiz
95+
/100

Markus Del Monego über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue. Expressive nose with ripe fruit, raspberries, blackberries and ripe cherries, earthy hints of beetroots in the background. On the palate well structured with firm tannins, rather medium bodied yet with very convincing length. Tastingbook.com

95–96
/100

Weinwisser über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- Weinwisser: Betörendes blaubeeriges Parfüm, ein satter Strauss mit Veilchen, erkalteter Schwarztee undOrangenzeste. Im zweiten Ansatz Grether’s Pastilles und edle Cassiswürze. Am komplexen Gaumen mit seidiger Textur, engmaschigem Tanningerüst, vibrierender Rasse und mittleremKörper. Im konzentrierten, fein aromatischen Finale ein Korb mit Alpenheidelbeere, Grafit underhabener, feinkörniger Adstringenz.

95
/100

Vinum über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- Vinum: Wie oft mit strahlendem Duft, sehr komplex, floral und verspielt, Veilchen, Minze über roter Frucht; am Gaumen feingliedrig, frisch, mit grossem Spannungsbogen, baut am mittleren Gaumen aus, bleibt dabei straff, zupackendes Tannin, hervorragende Säure; rotfruchtig, mit Blutorangen und einer deutlichen Mineralik im Abgang. Den Jahrgang sehr schön interpretiert. Empfehlenswert. vvWine & Vinum

Verkostungsnotiz
94–96
/100

Lisa Perrotti Brown über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- Lisa Perrotti Brown: Deep garnet-purple colored. Prances out of the glass with showy notes of red cherry pie, red currant jelly, and black raspberries, opening out to suggestions of rose oil, cardamom, and star anise with a touch of forest floor. The light to medium-bodied palate delivers grainy tannins and just enough freshness to support the multi-layered fruit, finishing on a lingering fragrant earth note.

19
/20

Gerstl über: Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B

-- Gerstl: Der Duft kommt gewaltig aus der Tiefe, Tabak und Schwarze Trüffel stehen im Zentrum des edelen Duftes, da ist aber auch jede Menge verführerische Frucht, das eine betörende Duftschönheit. Das ist grosse Klasse, hohe Konzentration, gleichzeitig spielerische Leichtigkeit, atemberaubende Frische in Verbindung mit delikater Süsse, der Wein ist von eindrücklicher Präzision, von strahlender Klarheit, das ist vibrierende Sinnlichkeit (mg)

Mein Winzer

Canon la Gaffeliere

Chateau Canon la Gaffeliere gehört seit seiner Übernahme durch Stephan von Neipperg ganz sicher zu den Stars des Saint Emilion. Der größte Teil seiner 19 Hektar Rebflächen liegt auf flachem Gelände mit Sandboden am Fuß der Hänge. Zu den Veränderungen, die den Erfolg des Weingutes bedingen, gehört...

Chateau Canon la Gaffeliere 1er Grand Cru Classe B 2024