Lobenberg: Der unter 10 Hektar große Nachbar von Poujeaux, nunmehr seit einigen Jahren, vielleicht sogar seit 2009, der Primus Inter Pares in dieser Appellation. Poujeaux hat zwar unter Stephan Derenoncourt zwischenzeitlich deutlich aufgeholt, aber der Winzling Branas ist wieder vorbei gezogen. 2015 war es ein großer Unterschied. 2016 stellt sich genauso dar. Sehr reife, gleichzeitig aber sehr stylische Nase. Sehr präzise, viel schwarze Frucht aber auch Unterholz. In seiner Würze fast an einen Saint Estèphe erinnernd. So viel Süße und Harmonie ausstrahlend. Schöner, dichter Mund. Warm und reich. Schwarzkirsche, süße Maulbeere, darunter Holunder, Lakritze, schönes Unterholz. Das Holz schön eingewoben, die Tannine geschliffen, trotzdem diesen leichten, Moulis typischen Hauch von Rustikalität zeigend. Aber in einer Art, wie es auch in Saint Estèphe häufig vorkommt. Das ist kein ultra geschliffener Wein, sondern eine würzige Wuchtbrumme mit schöner Feinheit und Frische sowie relativ viel Druck. Kein ganz großer Wein, das geht in Moulis nicht. An Margaux oder das südliche Haut Medoc kommt es nicht heran. Dennoch ist dieser Branas Grand Poujeaux klar der beste Wein der Appellation of all times. Das gefällt mir sehr gut. 94-95+/100