Lobenberg: Genau wie Larcis Ducasse und Pavie Macquin von Nicolas Thienpont und Stéphane Derenoncourt bewirtschaftet und verantwortet. Direkt neben Canon und Beausejour Bocot nahe Ausone gelegen auf bestem, reinem Kalkstein direkt oberhalb und neben meiner Neuentdeckung Château Coutet. 1990 war hier der Durchbruch in die 100 Punkte-Liga, dann gab es einen langen Dornröschenschlaf und seit 2008 ist Beausejour Duffau wieder da, und er ist in guten und warmen Jahren immer einer der Superstars. Die Nase ist für Beausejour Duffau ungewöhnlich dicht, aber das Tandem Thienpont und Derenoncourt hat in allen drei Top-Weinen Larcis Ducasse, Pavie Macquin und Beausejour Duffau 2015 fast an 2009 erinnernde, dichte üppige Weine erzeugt. Allerdings mit mehr Frische, das macht sie so interessant. Als wenn man in einen Rumtopf fällt, so kommt es aus dem Glas. Rumtopf und ein Potpourri von unglaublich dichter schwarzer Kirsche, aber auch ein bisschen süße Maulbeere. Das Ganze schiebt in einem dunklen, erdigen, würzigen Tanninteppich aus dem Glas. Man mag es nicht glauben, dass es dieser zärtliche Wein Beausejour Duffau ist. Im Mund eine tolle Frische, auch hier wieder Kirsche in allen Schattierungen, aber auch wieder diese leichte Rumtopfaffinität, diese unglaubliche Dichte und fast etwas likörhafte Cassisdichte mit Maulbeere, viel Lakritze und Veilchen. Dunkel, üppig und trotzdem sehr frisch und tänzelnd. Das Tannin ist total geschliffen. Meines Erachtens ein würdiger Nachfolger des legendären 90er 100 Punkte-Weins. Für mich einer der großen St Emilion des Jahrgangs. 99-100/100