Lobenberg: Chateau Beauregard hat in den letzten Jahren große Investitionen im Weinberg und Chateau getätigt. Das ist nunmehr abgeschlossen. Alles sehr schick. Aber die Hauptarbeiten geschahen im Weinberg. Das Chateau gehört der Familie Moulin, der auch die Galeries Lafayette gehört. Mitbesitzer sind die Cathiards von Smith Haut Lafitte. Das Terroir gehört schon immer mit zu dem Besten. Es ist der Nachbar von Chateau La Croix. Es sind lehmige, sandige Böden, also sehr feine Weine. Jetzt wird alles entsprechend in den Keller gebracht. Die Umstellung zur Biodynamie ist komplett abgeschlossen. Die Arbeit in den Weinbergen geschieht überwiegend mit dem Pferd. Alle Weine sind inzwischen biologisch zertifiziert. Auf den unteren sandigen Böden wird kein Erstwein erzeugt, die Ernte geht in den Zweitwein. Beauregard ist auf dem Weg an die erweiterte Spitze der Appellation. Sicherlich nicht in die Reihe der Top 10, aber nahe dran. Der Regisseur Vincent Priou ist auf jeden Fall einer der talentiertesten und genialsten Regisseure auf dem rechten Ufer. Der Cabernet Franc Anteil ist im Lauf der letzten Jahre immer weiter erhöht worden. 2018 ist die Cépage 75% Merlot und 25% Cabernet Franc. Der Nachbar La Croix ist bekanntermaßen eines der feinsten Weingüter in Pomerol auf sandigem Terroir, wenn man denn diese Finesse in Pomerol sucht und nicht die würzige Tiefe. Beauregard ist genau der Mittelweg dazwischen, war schon 2016 und so auch 2018 so unglaublich tief in der reichen, würzigen, roten Frucht. Satte rote Kirsche, Veilchen, dazu Rosenblätter, aber rot bleibt, Kirsche in allen Variationen, Zwetschge, ein bisschen Mango dahinter, ganz fein. Ein bisschen wie eine etwas dichtere Nase eines Ch. Le Pin oder VCC. Das trifft nicht nur den Jahrgang extrem gut, sondern das ist ein in sich schlüssiger Wein, mit diesem verspielten Hauch, dieser Extravaganz, dieser Finesse in der Nase. Ich verfolge Beauregard schon lange und glaube, dass Beauregard mit dem 2018er dem selbstgesteckten Ziel von vor 10 Jahren schon ziemlich nahegekommen ist. Der Mund spiegelt mehr schwarze als rote Kirsche wider, schön dicht, Tanninmassen, hohe Konzentration, aber alles extrem fein, butterweich, lang und salzig. Ein bisschen Holunder und Schlehe, Cranberry, feines Salz, sehr lang, ein extrem harmonischer Pomerol. Im Grund wie der Nachbar La Croix, nur etwas rotfruchtiger und etwas druckvoller und länger. Pomerol hat es in vielen Fällen in 2018 sehr gut getroffen. Und Beauregard ist sicherlich einer der kommenden Superstars und auch jetzt schon Bestandteil direkt hinter der ersten Reihe. 98+/100