Lobenberg: 35% Cabernet Franc und 65% Merlot. Der höchste Cabernet Franc Anteil seit Jahren, aber man ist hier genau auf diesem Weg. Dass Weingut wird mit diesem Jahr 2014 erstmalig Bio-zertifiziert sein. Man investiert großartig im Weingut, die Stockdichte wird auf knapp 10.000 pro Hektar erhöht. Die Bearbeitung der dicht bepflanzten Böden geschieht mit dem Pferd um keine Bodenverdichtung zu haben. Der Boden der besten alten Reben ist Kies über Lehm, auf den sandigen Böden wird kein Erstwein erzeugt, sondern nur auf diesen besten Böden. Der neue Investor, die französische Familie der die Galerie Lafayette gehört, möchte das Potential von Beauregard heben und innerhalb der nächsten 10 Jahre zur allerersten Reihe gehören. Das wird vom Potential her ohne weiteres möglich sein. Der Regisseur Vincent Priou ist auf jeden Fall auf gutem Weg und genau der Richtige, um das umzusetzen. Der Weg Richtung Bio und schonende Bodenbearbeitung wird schon seit Jahren beschritten. Die Nase des 2014er: Dicht, mit viel roter Waldfrucht, Walderdbeere, Waldhimbeere, aber auch Kirsche. Dazu kommt Hagebutte, Schlehe, ein wenig Mango. Der Mund dieses Weines ist wunderbar fein. Extrem poliert, seidiges Tannin, aber auch sehr viel Schärfe zeigend ob der salzigen Mineralität. Mit Gewürzen der Provence, Thymian, eine Salzspur zieht sich lange durch. Der Nachhall währt für zwei Minuten, mit ultrafeiner Kirsche, roter Johannisbeere, wieder die roten Waldfrüchte, und vor allem Kirsche und immer wieder Kirsche in allen Ausprägungen. Das ist auf der einen Seite burgundisch fein, auf der anderen Seite hat es doch diesen Cabernet franc-artigen, scharfen, würzigen, kraftvollen Touch eines großen Loire-Weins. Der Beauregard ist im Jahrgang 2014 schon mit das Feinste, was es in Pomerol gibt. Und es kommt im Nachhall immer wieder eine schöne mittige Fruchtsüße hoch. Nicht so dick wie 2009 und 2010, aber so unendlich fein, dass es ein extrem genussvoller Wein ist. Einfach nur wunderschön! 94-96/100