Lobenberg: 82% Merlot, anstatt sonst 70%. Merlot reifte viel früher. Die Blüte verlief mit starker Verrieselung, kein qualitatives, aber ein quantitatives Problem. Der Ertrag auf dem biologisch arbeitenden Beauregard fiel runter bis auf 26 Hektoliter pro Hektar, der tiefste Ertrag in der Geschichte der Aufzeichnung. Auch das ein Merkmal des großartigen 2012er. Merlot-Ernte am 27.September bei voller perfekter Reife. Cabernet Franc wurde nur von den ältesten 60-80 Jahre alten Reben verwendet, und hier begann die Ernte am 6./7. Oktober, auch vor dem großen Regen. Alles ab Mitte Oktober wurde nicht mehr verwendet, denn ab da regnete es intensiv. Die Nase ist beeindruckend duftig, fast überwältigend in ihrer Schönheit. Hohe Intensität an Waldfrüchten, Mineralien und Schokolade, Belgische Pralinen, ganz viel Schwarzkirsche, Cassis. Dunkle Walderdbeeren, extrem schiebend. Sensationell in der Intensität. Extrem feiner, sogar beeindruckend finessenreicher Mund, zart, auch hier wieder dunkle Kirschen, feine Schokolade, Waldfrüchte, ganz fein, ganz verspielt und doch mit cremiger Fülle. Ein Pomerol in bester Machart, ein grandioser Trinkwein, der dem 2011er sicher nicht nachsteht, sondern im Gegenteil diesem womöglich noch überlegen ist. Der Wein erinnert total an 2001, das ist überhaupt das Vergleichsjahr für Pomerol und Saint-Émilion, während hingegen im Médoc 1998 die Referenz ist. Der 2012er Beauregard ist oberhalb des 2011er anzusiedeln, ist zwar weniger komplex als der 2010er und 2009er, aber auch von hoher Klasse, erinnert irgendwie ein wenig an 2005, aber irgendwie auch schon die an die Wertigkeit von 2001. Toller Wein! Die Wahnsinnsreihe der Pomerol-Entdeckungen der letzten Jahre sind die Chateaux Guillot-Clauzel, Le Moulin, Clos de la Vieille Eglise, Beauregard und La Croix. Sie sind traditionelle, burgundisch feine Pomerols. Wie die fünf olympischen Ringe stehen sie für die Individualität jedes einzelnen und sind gleichzeitig vereint in ihrer Qualität und dem Streben nach Weltklasse. 94-95/100