Ausone: Chateau Ausone 2024

Chateau Ausone 2024

Zum Winzer

96–97+
100
2
Cabernet Franc 65%, Merlot 35%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2058
Verpackt in: 3er OHK
9
tanninreich
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 96–97+/100
Weinwisser: 99–100/100
Markus Del Monego: 98+/100
Suckling: 97–98/100
Alexandre Ma: 96–98/100
Jeff Leve: 95–97/100
Lisa Perrotti Brown: 95–97/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Ausone 2024

96–97+
/100

Lobenberg: Ausone besteht in 2024 aus 65 Prozent Cabernet Franc und 35 Prozent Merlot. Die Lese für die Merlot fand zwischen dem 30. September und 1. Oktober statt, Cabernet Franc wurde bis zum 5. Oktober gelesen. 30 Hektoliter pro Hektar Ertrag. Satte schwarze Nase in 2024. Lakritze mit Maulbeere, dazu süße Feige. Ziemlich druckvoll! Der Mund ist dann sehr mineralisch mit viel Salz und Säure. Maracuja und Zitrus neben viel schwarzer Kirsche. Ein totaler Geradeauslauf mit einer ziemlich explosiven Mineralik. Im mittleren Gaumen ist er etwas schlank bei sehr seidiger Tanninstruktur. Ein ausdrucksstarker, mineralischer und aromatischer Wein in diesem Jahr bei Ausone. Sehr schicker Wein mit tollem Geradeauslauf! *** Château Ausone umfasst 7,25 Hektar. Die im Durchschnitt über 55 Jahre alten Reben stehen in Dichtpflanzung von bis zu 12.600 Stöcken pro Hektar. Also winzige Erträge von circa einem halben Kilo pro Stock. Die Reben stehen auf Kalksteinfelsen, mit leichter Lehm-Sand-Auflage in Süd-Südwestexposition. Château Ausone ist seit 15 Jahren – wie alle Weingüter von Alain Vauthier – komplett in organischer und biologischer Bearbeitung. Die offizielle Anmeldung zur Zertifizierung begann allerdings erst 2020. Die Fermentation findet hier traditionell in großen Holz-Cuves statt, der Ausbau für 20 Monate im Barrique.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

99–100
/100

Weinwisser über: Chateau Ausone

-- Weinwisser: Was für ein traumhaftes Elixier. Der Wein zieht einen bereits beim ersten Nasenkontakt völlig in seinen Bann. Verführerische Wildkirsche, Heidekraut und zarte jodige Noten, im zweiten Ansatz Grafit und Gewürznelken. Am royalen Gaumen mit samtig-seidiger Textur, engmaschigem, kakaoartigem Tanningerüst, erhaben, tiefgründig und glorios. Im kaskadenartigen, nicht enden wollenden Finale ein Feuerwerk mit reifen Waldhimbeeren, gepaart mit nobler Adstringenz. Der beste Wein aus Saint-Émilion und für mich der Wein des Jahrgangs.

Verkostungsnotiz
98+
/100

Markus Del Monego über: Chateau Ausone

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue and black core. Fine nose with pure and precise fruit, blackberries, plums and hints of strawberries, discreet spiciness and subtle oak. Well structured palate with freshness and elegance, juicy fruit, discreet spiciness and fine toasting, discreet minerality in the finish. A wine with elegant body and fine tension. Tastingbook.com

97–98
/100

Suckling über: Chateau Ausone

-- Suckling: A really classic Ausone, reminiscent of the great ones of the 1980s. Medium-bodied, it has such clarity and brightness and length. Purity and precision with drive and focus from superb viticulture and winemaking. A blend of 65% cabernet franc and 35% merlot.

Verkostungsnotiz
96–98
/100

Alexandre Ma über: Chateau Ausone

-- Alexandre Ma: Château Ausone holds within it perhaps the purest Cabernet Franc in all of Bordeaux – pure as rain-washed mountains, where grandeur is laced with grace. In a 2024 vintage where Merlot faltered, it is the commanding presence of 65% Cabernet Franc that lifts the wine to a near-sacred elegance. Beneath grey skies, it unfolds like a manuscript in violet ink, each line traced with the scent of graphite and cypress. Old vines give it depth, while rigorous selection brings precision to every detail. On the palate, it gathers weight in silence, rising into a level of concentration that far exceeds the expectations of the vintage. The finish seems to fade in silence, yet it stays, hauntingly, like a final note still suspended in the air.

Verkostungsnotiz
95–97
/100

Jeff Leve über: Chateau Ausone

-- Jeff Leve: Intensely floral in its perfume, you also experience oceanic influences, mint, spice, smoke, licorice, black raspberries, cherries, and plums. Medium-bodied, elegant, fresh, and juicy, the marine influence from the limestone terroir is notably strong this year, enhancing the vibrancy, length, lift, and complexity of the wine. For Ausone, you will be able to enjoy this early, with only a modicum of aging. The wine blends 65% Cabernet Franc with 35% Merlot.13.67% ABV, 3.54 pH. Harvesting took place September 30 - October 5. Production was smaller than usual. Drink from 2030-2065.

Verkostungsnotiz
95–97
/100

Lisa Perrotti Brown über: Chateau Ausone

-- Lisa Perrotti Brown: Deep garnet-purple colored. Soars out of the glass with fragrant notes of black cherries, black raspberries, violets, and sassafras, with touches of forest floor and fragrant soils. The medium-bodied palate is wonderfully silky with seamless freshness supporting the delicate red berry and floral layers, finishing long and perfumed. Stunning.

19
/20

Gerstl über: Chateau Ausone

-- Gerstl: Schwarze Frucht ist das zentrale Element dieses edlen Duftes, Kräuter, Gewürze, Tabak, schwarze Trüffel, florale Komponenten, die Komplexität ist eindrücklich. Schlanker, saftiger, köstlich süsser Gaumen, im Moment ist das Holz noch deutlich spürbar, ist aber gut von süssem Extrakt umhüllt, seidene Tannine, vielfältige, verspielte Aromatik, geniale Länge, herrlicher Ausone, welcher den Jahrgang auch sehr gut darstellt. (mg)

Mein Winzer

Château Ausone

Ausone ist ein kleines und geradezu spektakulär klassisch wirkendes Château hoch oben an einem der Hänge außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern von Saint Emilion. Trotz der grandiosen Lage und der Tatsache, dass es über eine der besten Rebflächen im Bordeaux verfügte, brachte es in den...

Chateau Ausone 2024