Lobenberg: Gleiches Procedere wie im Weißburgunder, das heißt Ganztraube gequetscht, langsam gepresst über 2 Stunden. Dann trüb in die Barriques, dort spontan vergoren mit anschließender sofortiger Malo. Dann Verbleib für 12 Monate im kleinen Holz, 1/3 Neues Holz, 2/3 gebraucht. Danach 10 Monate im Stahl zum absetzen, dann unfiltriert, quasi von der Vollhefe, in die Flasche. Zum Zeitpunkt der Probe, im Frühjahr 2017, liegt dieser 2015er noch im Edelstahl auf der Hefe. Der Chardonnay bringt mehr Phenolik mit als der Weißburgunder und das hält das Ganze kompakter. Dementsprechend nicht so ausufernd in der Nase wie der Weißburgunder. Litschi, Kumquat, Orangenschale, ein bisschen Kümmel und Anis. Sehr spannend, feine Krautwürze und trotzdem große Üppigkeit. Im Mund fast rote Früchte, neben den Kumquats. Die sind selten so dominant in einem Mund, das ist schon erstaunlich. Daneben Physalis, auch ein bisschen Ananas. Wieder die leicht grünliche Orangenschale. Viel Assam-Tee, Zitronengras und hinten raus kommt Stein und eine feine Salzspur. Große Länge, die Komposition mit dem Holz passt perfekt. Schöner, im Mund sehr versammelter Chardonnay, der in seiner Aromatik aber durchaus ausufernd ist. Schon einer der Top-Chardonnays in Deutschland, ganz ohne Frage. 95/100