Lobenberg: Romarin ist nicht der Name einer Lage, sondern eine Hommage an die beiden Töchter ROMAne und FloRINE von Besitzer Pierre Amillet. Die Trauben stammen von den beiden Grands Crus Le Mesnil-sur-Oger und Ambonnay. Wenn Rosé-Champagner auf dem Tisch stehen, haben diese es bei mir meist schwer. Weil zu viele kitschig und banal ausfallen. Der Romarines hat aber auf Anhieb überzeugt. Weil es sich hierbei um einen ganz großartigen, ungewöhnlich mineralischen Rosé-Champagner handelt, der absolut sein eigenes Standing hat. Leuchtet lachsfarben im Glas und bildet eine feine Schaumkrone. Das Bouquet ist noch viel spannender als der Gaumen. Hier wird man verweilen. Da rieche ich zunächst nasse Steine, dann Brioche von der Hefe und zum Schluss den Duft eines feinen Pinot-Noir-Stillweins. Und satte Mineralität. Man schnuppert am Glas und riecht einfach einen guten Rotwein anstatt knallig bunter, roter Frucht. Am Gaumen wirkt der Rosé weinig, fast wie die komplexen Champagner von Bollingers alten Reben. Die Dosage ist hier aber sicher geringer und so wirkt der Brut Rosé komplexer und auch deutlich puristischer, fast mineralisch und karg. Die Perlage bleibt im Hintergrund. Die hohe Qualität des Grundweins schmeckt man einfach durch. Klingt subtil am Gaumen aus und schmeckt nach Marzipan. Bitte immer wie vom Haus empfohlen erst 6 Monate nach Dégorgierdatum konsumieren. Dann gewinnt der Champagner enorm. Besser erst in 10 Jahren. 95-96+/100