Chablis Montserre 2017

Beru

Chablis Montserre 2017

BIO

97
100
2
Chardonnay 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2021–2029
Verpackt in: 6er
9
fruchtbetont
mineralisch
unkonventionell
3
Lobenberg: 97/100
6
Frankreich, Burgund, Chablis
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chablis Montserre 2017

97
/100

Lobenberg: Demeter-zertifizierter Anbau auf einem über 400 Jahre alten Weinbau-Terroir, das sich im Monopol-Besitz des Château befindet. Die Terroirs von Béru sind höher gelegen etwas kühler als der rechte Cru-Hang der Stadt Chablis. Die Ernte findet auf Beru meist circa zwei Wochen später statt. Ganz eigenständig und abgeschirmt wird hier auf Natur pur gesetzt. Keinerlei Chemie in den Weinbergen, alles wuchert und grünt. Dazu ein Ausbau mit minimalstem Schwefeleinsatz und überwiegend im gebrauchten Holz, auch größere Fässer kommen zum Einsatz. Le Montserre ist die Spitze des Hügels der Terroirs von Beru, die höchste Lage der Domaine. Nur noch verwitterte, mineralreiche Kalksteinplatten, extrem karger Boden. Und das merkt man Le Montserre auch direkt an. Steinig, karg, salzgeprägt, deutlich weniger Fruchtintensität und Volumen als etwa Orangerie oder Clos Beru. Dafür vielleicht die typischste Chablis Nase, fast wie aus einem kalten Jahr wirkend, obwohl er aus dem durchaus vollreifen Top-Jahr 2017 kommt. Nur noch Feuerstein, Kreidestaub, Austernschale, Limettenabrieb und Zitrus in der Nase. Kein Steinobst, keine Süße, nur der flüssige Stein mit salin-maritimem Charakter. Das riecht wie man sich in Meerwasser aufgelöste Fossilien vorstellt. Ein kühler Steinwein, auch leicht rauchig, nasse Kreide, ein bisschen Sancerre Reminiszenz. Hell und kristallin wirkend, strahlend, aber durchaus karg und zurückgezogen, gleichzeitig kühl und in sich ruhend, andererseits elektrisierend vital am Gaumen. Der Mundeintritt ist fast eine Attacke, brutal salzig, Zitrusroulette auf der Zunge, kompromisslos zupackend. Die vibrierende-kühle Säurestruktur fräst sich fast Laser-artig durch den Mundraum, wird von einem ganz kleinen Hauch reifer Zitrusfrucht und etwas Hefeschmelz abgepuffert. Die Augen werden schmal und die Zunge rollt sich, wow, ist das ein intensives Teil. Die flüssige Verkörperung der Böden des Chablis, als hätte man den Kalkstein im Glas ausgewrungen und mit Zitruszesten garniert. Wer ein bisschen mehr Charme und Schmelz sucht, der sollte zu den anderen Chablis von Beru greifen, die alle etwas mehr Frucht und Dichte aufweisen. Montserre ist für die Freaks, die gerne am Salzstein lecken und das purste, kühlste, geradlinigste und steinigste Chablis im Glas haben möchten. Ein großer Chablis, aber nur für die Mineralitäts-Freaks. Großer Stoff allemal. 97/100

Mein Winzer

Château de Beru

Seit über 400 Jahren ist das Château de Beru im Besitz einer Familie. Nicht nur deswegen ist es ein ganz besonderer Ort. Das Château liegt knapp zehn Kilometer östlich der Stadt Chablis, auf halber Strecke in Richtung Tonnere. Die Lagen gehören also nicht zu den klassifizierten Premiers Crus und...

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