El Val Godello 2021

Cesar Marquez: El Val Godello 2021

Weinclub

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Zum Winzer

98–100
100
2
Godello 100%
5
weiß, trocken
12,5% Vol.
Trinkreife: 2026–2055
Verpackt in: 6er
9
mineralisch
frische Säure
unkonventionell
3
Lobenberg: 98–100/100
6
Spanien, Bierzo
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
El Val Godello 2021

98–100
/100

Lobenberg: Das ist der Flaggschiff-Godello von Cesar Marquez. Schon die Nase ist atemberaubend tief und konzentriert, aber nicht konzentriert im Sinne von fett, sondern so konzentriert auf rauchig unterlegter Zitrusfrucht, Feuerstein und steiniger Kühle. So spannungsgeladen und schon in der Nase vor Mineralität strotzend. Dann kommt auch ätherische Kräuter-Kühle von Zitronengras, Melisse und sogar Salbei dazu. Auch etwas mit Butter bestrichenes Sauerteigbrot im Hintergrund. Ultrafein aber druckvoll, alles andere als zart. Einfach nur komplex, erhaben und mit Luft immer mehr Facetten zeigend. Am Gaumen setzt sich der Mix aus ätherischer Kräuterwürze und Zitrusfrucht fort. Amalfizitrone, herbe Grapefruitschale und Pomelo nebst Quitte und Mirabelle. Man merkt hier geht es nur um Finesse, Feinschliff und mineralischen Zug. Kompromisslos pikant in dieser fast ingwerscharfen, mineralischen Kalkigkeit am Gaumen. Salz, Salz und nochmal Salz. Das schiebt wirklich mit einer unaufhaltsamen Dramatik über den Gaumen, die Textur ist irre und beeindruckend! Ein ganz großer Godello auf Grand Cru-Niveau, irgendwo zwischen Corton-Charlemagne und Meursault. 98-100/100

Jahrgangsbericht

Der Winter 2020/2021 brachte zwischen Dezember und März sehr viel Regen und Schnee, auch etwas Frost. Die Böden waren vor dem Austrieb der Reben mit ordentlichen Wasserreserven gefüllt – ein guter Start in den Jahrgang 2021. Die Blüte verlief bis auf kleine Verrieselungen ziemlich normal, kein Frost, kein Mehltau. Dann folgten nach einem trockenen Mai noch vor der Blüte große Regenmengen im Juni. Nach der Blüte begann ein sehr trockener, warmer, teils heißer Sommer. Hitze- und Trockenstress waren die Folge, die Reben machten ab Mitte August total dicht, um sich zu schützen. Die Beeren waren zu diesem Zeitpunkt dickschalig und kerngesund, Sorge bereitet aber die phenolische Reife, die durch den Stillstand der Reben nicht erreicht werden konnte. Dieses Phänomen gab es in allen Regionen der nördlichen Hälfte Spaniens, also in allen Topregionen. Von Anfang September bis zum 25. September gab es einige Tage satten Regen. Durch die neue Wasserversorgung setzten Photosynthese und Reifung sofort ein. Ab dem 25. September war es trocken, extrem sonnig und warm, nachts sanken die Temperaturen deutlich. Fünf traumhafte Wochen mit großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nach und hochintensiver Sonne folgten. Diese große Kühle, ja Kälte der Nächte, nach dem letzten Regen vom 25. September, gilt als der Schlüssel zu diesem großen, reifen und zugleich frischen Cool-Climate-Jahrgang. Das Ergebnis waren überall hochgesunde, dickschalige Beeren mit sattem Tannin und hoher Säure vor der Lese im Herbst. Die Weine sind weniger extremreif und immens als 2019, aber deutlich aromatischer und reifer als 2018, mit einer Frische, die ihresgleichen sucht.In Bierzo verlief der Jahrgang 2021 etwas anders als in den restlichen Topregionen Spaniens. Nach einem recht kühlen Frühjahr folgte ein extrem heißer Sommer. Viele Winzerinnen und Winzer planten schon für eine extrem frühe Lese mit extrem reifen Weinen. Am Ende hat der Jahrgang aber die Kühle des Frühjahrs beibehalten – die Weine haben alle 13,5 Volumenprozent Alkohol. Die Hitze des Sommers ist nicht die Dominante in den Weinen. Es sind also grundsätzlich sehr reife, aber auch sehr kühle Weine.

Mein Winzer

César Márquez

César Márquez ist der Neffe des langbärtigen Bierzo Überflieger Winzers Raul Perez. Der talentierte junge Mann braucht den Vergleich aber nicht zu scheuen, denn er ist selbst bereits eines der aufsteigenden Talente in der spannenden spanischen Weinszene. César studierte zwar 2007 Önologie an der Uni...

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