Cavallotto: Langhe Nebbiolo 2021

Lobenberg: Die Tauben für diesen Langhe Nebbiolo kommen direkt aus der Spitzenlage Bricco Boschis, sozusagen der Hauslage Cavallottos, die direkt unterhalb des Weinguts auf 335 Metern Höhenmetern gelegen ist. Hier haben wir also in Wirklichkeit deklassifizierte Barolo-Trauben, die als Langhe Nebbiolo ausgebaut werden. Das Weingut tut das zum einen, um einen früher trinkbaren Wein anbieten zu können, zum anderen damit wirklich nur die intensivsten, konzentriertesten und perfektesten Trauben in den Barolo gehen. Je nach Jahrgang werden ungefähr 17.000 Flaschen gemacht. In klassischen, kühleren Jahren ist es weniger, denn dann geht fast das gesamte Traubengut in den Barolo. In wärmeren, früher zugänglichen Jahren kann es dafür etwas mehr sein. Auch der Ausbau variiert von Jahr zu Jahr. Der 2020er wurde schon nach 18 Monaten im großen Holzfass auf die Flasche gefüllt, wesentlich schneller als die kühleren Jahrgänge 2019 und 2021, die jeweils zwei Jahre im Holzfass reifen. Mittleres Rubinrot mit einem Hauch Orange. Schon an der Nase ist das Cavallotto pur! Saftige, reife, rote Herzkirsche mit etwas Zedernholz und gebrannter Erde. Ätherische Kräuter, Orangenabrieb – darunter sind fein duftige Rosenblüten und ein Hauch Teer verwoben. Unglaublich tief und duftig. Auch ein Hauch Lakritz schwingt mit. Auch im Mund gibt dieser Nebbiolo die schöne Cavallotto Textur wieder. Knackige, präzise Frische und zugleich feine, rund polierte, aber strukturierte, kalkige Tannine. Das ist saftig und ätherisch in gleichem Maße. Die eisenhaltige Mineralität klingt lange nach. Das ist ein wirklich schöner Wein, den man jetzt schon trinken oder aber locker 10 Jahre im Keller vergessen kann. Ein Klassiker! 94/100