Pranzegg Caroline 2017

Lobenberg: Wie alles bei Pranzegg in extremer biodynamischer Handarbeit angebaut. Ein alter gemischter Satz, wie er früher in der Region Südtirol, genau wie in Deutschland und Österreich, sehr üblich war. Gewachsen auf rund 400 Höhenmetern. Die tiefgelbe Farbe mit Kupferschimmer verrät es bereits: hier wird auch etwas mit Schalenkontakt gearbeitet. Richtig spannend wird es dann in der Nase, hier kommt die wunderbar aromatische Seite des Sauvignon durch, mit Rosenblättern, Muskat, Litschi, kandierter Zitronenschale, auch Zitronengras. Die Nase ist so vielschichtig und komplex, dass kaleidoskopartig immer wieder neue Facetten freigelegt werden. Die tonische Frische der hoch gelegenen Weinberge schlägt voll durch, fast mentholartig in diesem aromatischen Parfüm nach Bergkräutern. Wirklich eine Aromenexplosion! Im Mund kommt dann eine tolle Struktur, leicht griffig im Tannin, aber alles wunderbar verwoben und eingebunden. Die Schalenaromen dominieren nicht, sondern unterstreichen den Frische-Charakter auf sehr angenehme Art. Die gelbwürzige, hocharomatische, von Kräutern ummantelte Frucht kleidet den gesamten Mundraum aus, packt zu und hallt auch immer wieder nach. Seidige, aber pikante Säurestruktur, präzise, klar, saftig und immens lang. Wow, was ist das für ein Weißwein aus dem Südtirol, das ist die Avantgarde hier, nicht so klassisch wie die Cantina Terlan oder Lageder. Freistil steht auf der Flasche, das trifft es ganz gut - denn Pranzegg ist völlig unique mit diesen Weinen. 95-96/100