Lobenberg: Bereits die Farbe lässt erkennen, dass es sich hier nicht um gewöhnlichen Lambrusco handelt. Ein leuchtendes, aber trübes Himbeerrot, da auf den Abzug verzichtet wurde und sich Hefetrub in der Flasche befindet. Der erste Eindruck in der Nase lässt nahezu jedem Verkoster ein „Wow“ über die Lippen kommen. Dann folgt meist ein „Was ist das?“ Denn diese abgefahrene Mischung aus Fassprobe, Hefearomen und ganz ausgeprägter Rotfruchtigkeit verblüfft. Am Gaumen bleibt der Frizzante immer belebend und so unbekümmert leicht. Man süffelt den dezenten Schäumer einfach weg! Dafür sorgt auch die rieslingartige Säure, welche diesen Lambrusco prägt. Hier stecken nur unter 50 mg/l freier Schwefel in der Flasche, obwohl die Gesetzesregelung die dreifache Dosis erlaubt. Die benötigt der leicht perlende Lambrusco ob seiner hohen Qualität eben auch niemals. Genau deshalb kommt er so unverfälscht und beeindruckend am Gaumen rüber. Das ist eine Benchmark und ein Wein, den man nicht anders als witzig bezeichnen kann. Kultiger Stoff! 92-93/100