Lobenberg: Es gibt immer nur wenige Tausend Flaschen von diesem Non-Vintage. Die Chardonnaytrauben stammen aus den einander angrenzenden Gemeinden Cramant und Chouilly, also Lehm mit Kreide als Unterlage, rund 40 Jahre alte Reben. Der Champagner kommt stahlig und trocken mit lediglich rund 2g/l Restzucker daher. Er verbrachte nicht ganz ein Jahr auf der Feinhefe. Das ist Auréliens neue Cuvée, die noch klarer ihre Herkunft zeigt. Dieses ganz große Terroir von Cramant und Chouilly, ersteres etwas stahliger und ultramineralisch, letzteres etwas runder, geschmeidiger. Das gibt eine famose Balance. Aurelien Suenen und sein Nachbar Dhondt-Grellet sind die Newcomer der Cotes des Blancs, in die Fußstapfen des großen Selosse tretend. Wobei Suenens Stil nicht in die oxidative, sondern die total geschliffene, klare und puristische Richtung geht. Das ist eher Pierre Péters bzw. Agrapart-Style, aber noch extremer. Helles Goldgelb, feinste Schaumkronenbildung, mikroskopisch feine Bläschen. Bereits das Bouquet deutet die Präzision und Geradlinigkeit dieses Chardonnays an. Feuersteinnoten wie von feinstem Chablis, die fast schon ins rauchige übergehen. Am Gaumen ist der C+C messerscharf. Zitrusfrüchte, Austernwasser. Der Champagner ist im Prinzip noch jung. Man kann ihm gerne noch ein paar Jahre Flaschenreife im Keller geben. Ungeschönte und unfiltrierte Füllung. Hohe Ähnlichkeit zu den Blanc de Blancs der Großmeister Agrapart, achwas Suenen ist selbst schon einer. Kein Wunder, denn Aurelien Suenen hat Agrapart als Freund und Mentor. 95/100