Lobenberg: Die Lage ist vor einigen Jahren von Bruno Lorenzon (er hat deutschsprachige Ursprünge aus dem Trentino und Alto Adige) gekauft worden. Hier steht 100 Prozent Chardonnay, in den 70er Jahren gepflanzt auf Kalkstein und Kreideböden. Ausbau in 600 Liter Fässern und wenige Barriques, bei maximal 15% Neuholz, eher etwas weniger. Nach dem Ausbau und vor der Flaschenfüllung gibt es für alle Weißweine bei Lorenzon nochmals bis zu 6 Monate Ruhezeit im Stahltank, um weitere Präzision zu gewinnen. Die Weißweine werden niemals gepumpt, sonder nur mit CO2-Druck bewegt, um Sauerstoffeinträge zu vermeiden. Die Lage hat eine kühle Ostexposition in Richtung Mont Blanc, diese Kühle macht den Wein so floral und schwebend. Bruno hat nur extreme Dichtpflanzung von 14.000 Stock je Hektar, teilweise sogar bis zu 20.000 Stöcken, so sind die Erträge extrem niedrig pro Stock. Der Wein ist extrem rein und klar, sehr stark von der Kreide und vom Kalk geprägt. Das Bestechende an diesem Montagny ist sicherlich zuerst mal seine Nase. Er eine hochpräzise Frucht, fast stechend klar, aber auch so viel Charme in 2023. Ein bisschen Ingwerspice, Frühlingsblumen, zarte Grapefruitbitterstoffe, die im Finale nochmal Fahrt aufnehmen. Ein Wein, der ob der kühlen Lage leicht grünliche Reflexe auf der Zunge hervorzaubert, die aber von der positiven, animierenden Art im frischen Stil, frisch und knackig, fast rasiermesserscharf, obwohl alles komplett reif ist. Hocharomatisch, dabei aber überhaupt nicht süß oder üppig, spontan komplett durchgegoren auf quasi null Zucker. Das ist echt schicker Stoff und wohl das Beste, das diese Appellation zu bieten hat.