Lobenberg: Ein Lieu-dit von einem Hektar Village-Lagen direkt in Mercurey, und auch hier steht die typisch hohe Dichtpflanzung von weit über 10000 Stöcken/ha. mit winzigen Erträgen pro Stock, unter 300 Gramm. Bruno hat ziemlich perfekte Werte von 3.5 pH und 13.5 vol. Alkohol geerntet. Aber auch die anderen Weine haben alle sehr hohe Rappenanteile. Alles wird immer komplett spontan vergoren, niemals angesäuert oder aufgezuckert. Alles rein natürlich und in gewissermaßen extrem in diesem puristischen, ja fast fanatischen Reinheitsgebot, das sich Bruno selbst auferlegt. Gleichzeitig ist er aber unheimlich clever und weiß stets exakt was er tut. Die Pinots werden zwar durch umpumpen hin und wieder belüftet, während dem Ausbau zeigen sie dennoch als Fassprobe immer eine geniale, kleine Reduktionsnote. In der Nase hochkonzentriert, schwarze und rote Kirsche in purster Form, sehr zarte Karamelle. Der Wein ist immens kanalisiert, er läuft nur geradeaus, hochverdichtet wie ein Strahl. Die Mineralität ist so glockenklar und pur, alles ist im Fluß, der Wein ist reich und immens hedonistisch, aber hat dennoch null Fett, ist angespannt wie ein Athlet. Der Wein changiert fast in ein Syrah-Spektrum mit seiner Kraft, aber die elegantesten Syrah überhaupt, höchstens Chave, Allemand oder Clape kommen in den Sinn mit dieser ultrafeinen Tanninqualität. Das ist atemberaubend gut und für einen Pinot Noir aus Mercurey nahe an der Perfektion. Die Kombination aus Kraft, Konzentration, Klarheit, Mineralität und Puristik in der Frucht sind absolut atemberaubend. Das ist ein hochintensiver Mercurey. Es gibt hier erstaunliche Ähnlichkeiten mit den Marsannays von Sylvain Pataille in der Herangehensweise und der Ausprägung der Weine. Das ist schon verblüffend gut. 93-94/100