Lobenberg: Bruno Lorenzon betreibt einen extremen Weinbau. Er hat 14.000 bis 20.000 Stöcke in den Anlagen stehen, schneidet super knapp an. Erträge nie höher als 30 hl/ha. Nach dem Ausbau mit geringem Neuholzanteil in Barriques aus eigenem, handselektiertem Holz. Vor der Flaschenfüllung gibt es für alle Weißweine bei Lorenzon nochmals bis zu 6 Monate Ruhezeit im Stahltank, um weitere Präzision zu gewinnen. Bruno ist befreundet mit einem benachbarten Tonnelier, der ihm die Fässer exakt nach seinen Wünschen baut. Er sucht alle Bäume in den Wäldern nordöstlich von Chablis selber mit ihm aus. Er lagert das Holz anschließend auf seinem eigenen Grundstück für mindestens 3 Jahre bevor dann beim Tonnelier ein Fass daraus wird. Das Toasting ist immer minimal. Ich glaube, ich habe nur extrem selten einen solch perfektionistischen Winzer getroffen. Der 16 Ouvrées stammt aus einem Plot mit dieser Größe, denn Ouvrées sind eine alte Maßeinheit. 60 konnte ein Arbeiter alleine an einem Tag per Hand beackern, 16 sind also ziemlich winzig. Bruno hält die Qualität dieser Parzelle für so genial, dass er sie separat ausbaut. Kühle Nase mit hoher Dichte, die bei weitem über Bourgogne-Level hinausgeht. Kühler als in den Vorjahren, mit Kaffee, Sauerkirsche und Bacon, dann schiebt dunkle Kirsche nach. 93/100