Lobenberg: Der Steinmassl stammt aus einer der klassischen Terrassenlagen rund um Langenlois und wird jetzt 2025 als streng limitierte Reserve aus dem Schatzkammerbestand des Weinguts nochmals freigegeben. Die Reben stehen auf Gföhler Gneis – ein karger, kristalliner Urgesteinsboden mit Glimmerschiefer, Amphibolit und vereinzelten Granitadern. Trotz seiner felsigen Herkunft zeigt der Steinmassl in der Stilistik oft die zugänglichere, fruchtbetontere Seite des Kamptaler Rieslings. Weniger monolithisch, nicht ganz so steinig wie der Heiligenstein. Eher der Charmeur. Auch der 2017er Jahrgang steht genau in dieser Tradition: charmant, fein ziseliert, aber mit Tiefe und noch immer mit Entwicklungspotenzial. In der Nase sehr fein verwoben mit reifem weißen Pfirsich, Apfelblüte und kandierter Zitrone, begleitet von kühler Kräuterwürze, ein wenig Exotik von Ananas und zartem Rauch. Die Frucht ist präsent, aber nie laut, eher elegant und ruhig – unterlegt von einem steinig-mineralischen Kern, der wirklich sehr an zerstoßene Steine erinnert. Am Gaumen wirkt er enorm balanciert und geradlinig, getragen von einer frischen, sehr gut eingebundenen Säure. Wieder gelbe Steinfrüchte, dazu etwas Limettenschale und eine feine salzige Würze, die dem Mittelgaumen ordentlich Substanz verleiht. Mittlerer Körper, die Textur seidig, mit dezentem Schmelz, der eher an gemahlene Mandeln als an Butter erinnert. Der 17er Steinmassl ist kein lauter, kein expressiver Riesling – vielmehr ein stiller Könner, der auf Präzision und Herkunft setzt. Jetzt, nach acht Jahren Reife, präsentiert er sich in bester Balance, mit genügend Frische für weitere Jahre in der Flasche. Wer ihn jetzt öffnet, wird trotzdem enorm viel Freude haben.