Lobenberg: Die Reben stehen hier auf kargem Muschelkalk. Den Jahrgang 2011 hat Michael Wenzel im August 2012 abgefüllt und ihm dann einige Jahre weitere Flaschenreife gegeben. Und so merkt er zu Recht an, dass man dem Wein Zeit geben muss. Er hat sie sich ja auch genommen. Ich möchte noch hinzufügen, dass man ihm auch Luft erlauben sollte. Dann blüht der zunächst schüchterne Blaufränkisch auf. Das ist Cool-Climate und Purismus in Reinform. Etwas Rosenblätter, Brombeere, Cassis, schwarzer Pfeffer und Sauerkirsche. Am Gaumen geradlinig, einen krassen Säurebogen spannend und mit feinen Tanninen umschlossen, sodass er eine fleischige Textur besitzt. Ein präziser Blaufränkisch, auf die Kargheit und Dynamik der Rebsorte komprimiert und durch die Muschelkalkböden zu unglaublichen Tiefen trainiert. 95/100